Energie sparen im Alltag: Stromfresser erkennen
Die Stromkosten zählen zu den fixen Ausgaben und können dabei ganz schön ins Gewicht fallen. Besonders bei einem Anstieg der Energiepreise rückt der Stromverbrauch im Haushalt stärker in den Fokus. Doch wo verstecken sich eigentlich die größten Stromfresser? Und wie lässt sich mit einfachen Maßnahmen spürbar Energie sparen? Wer sich einen Überblick verschafft, kann gezielt handeln und Geld beiseitelegen – ohne auf Komfort verzichten zu müssen.
Kurz zusammengefasst:
Viele Elektrogeräte laufen täglich – oft länger als notwendig oder ineffizient. Besonders Waschmaschinen, Trockner, Kühlgeräte und Unterhaltungselektronik verursachen über die Jahre hohe Stromkosten. Mit bewusster Nutzung, energieeffizienten Geräten und kleinen Alltagsanpassungen lassen sich der Stromverbrauch und die Kosten deutlich senken. Auch der Standby-Modus, WLAN-Router und die Beleuchtung sind unterschätzte Stromfresser, die Sie gut in den Griff bekommen können.
Überblick über die größten Stromfresser im Haushalt
Ein Großteil des Stromverbrauchs in österreichischen Haushalten entfällt auf Elektrogeräte, die regelmäßig in Betrieb sind oder bereits veraltet sind.
Waschmaschine, Trockner und Geschirrspüler machen zusammen rund ein Fünftel des jährlichen Stromverbrauchs eines durchschnittlichen Haushalts aus. Da sie Wasser mit Strom erhitzen, ist hier besonders viel Einsparpotenzial vorhanden:
- Waschtemperatur senken: Eco-Programme reichen aus, um Kleidung und Geschirr hygienisch zu reinigen.
- Nur voll beladen waschen: Halbe Ladungen verbrauchen fast genauso viel Strom wie volle.
- Wäschetrockner vermeiden: Wenn es möglich ist, Wäsche aufhängen und an der Luft trocknen lassen. Das spart Energie und verlängert die Lebensdauer der Kleidung. Tipp: Vor dem Trocknen bei hoher Schleuderzahl waschen – das reduziert die Restfeuchte und spart Trockenzeit.
Kühl- und Gefrierschrank laufen das ganze Jahr rund um die Uhr – entsprechend hoch ist ihr Anteil am Gesamtverbrauch. Diese Maßnahmen helfen, den Stromverbrauch im Haushalt zu minimieren:
- Gerät regelmäßig abtauen: Eine dicke Eisschicht erhöht den Energiebedarf deutlich.
- Tür nicht unnötig öffnen: Kalte Luft entweicht und das Gerät muss nachkühlen.
- Richtige Temperatur einstellen: +7 °C im Kühlschrank und –18 °C im Gefrierfach genügen.
- Beim Neukauf auf Energieeffizienz achten: Ältere Geräte verbrauchen oft doppelt so Strom viel wie neue.
Warum kann sich ein neues Gerät auf Dauer auszahlen?
In der folgenden Tabelle haben wir den Stromverbrauch von älteren mit neuen, energieeffizienten Geräten verglichen. Die Zahlen sind Durchschnittswerte, beim tatsächlichen Bedarf kommt es auf das jeweilige Modell und Ihr individuelles Nutzungsverhalten an. Es macht beispielsweise wenig Sinn, ein vier Jahre altes, noch funktionierendes Gerät auszutauschen. Deshalb bekommen Sie auch eine Orientierung, wie lange die drei Gebrauchsgegenstände ungefähr halten sollten.
Waschmaschine | Trockner | Kühlschrank | Geschirrspüler | |
---|---|---|---|---|
Altes Gerät (kWh pro Jahr) | 220 | 590 | 290 | 370 |
Neues Gerät (kWh pro Jahr) | 110 | 200 | 100 | 250 |
Durchschnittliche Lebensdauer | 10-12 Jahre | 10-12 Jahre | 10-13 Jahre | 9-10 Jahre |
Kochen, beispielsweise mit Elektroherd, Backofen, Wasserkocher oder Mikrowelle, für rund neun Prozent des Stromverbrauchs im Haushalt verantwortlich. So können Sie in der Küche Energie sparen:
- Deckel auf den Topf: Damit benötigen Sie bis zu 30 Prozent weniger Energie.
- Passendes Kochfeld: Stellen Sie Töpfe und Pfannen auf eine entsprechende Platte.
- Restwärme nutzen: Schalten Sie die Herdplatte früher ab (außer bei Induktion).
- Wasserkocher statt Herd: Vor allem bei kleinen Mengen ist der Wasserkocher effizienter.
- Backrohr nicht vorheizen: Das ist nur selten nötig. Zudem lässt sich auch hier die Nachwärme nutzen.
Moderne Haushalte besitzen meist viele Unterhaltungs- und IT-Geräte, wie etwa TV, Laptop, Tablet, Spielkonsole und Smartphone. Diese haben zwar einen geringen Einzelverbrauch, benötigen aber in Summe viel Energie.
- Standby ausschalten: Auch im Ruhezustand wird Strom verbraucht.
- Mehrfachsteckdosen mit Schalter nutzen: Mit einem Knopfdruck schalten Sie mehrere Geräte gleichzeitig ab.
- Energieeffizienz bei Bildschirmen beachten: Größere Displays brauchen mehr Strom, hier gibt es sogeannte EU-Labels. Mehr dazu weiter unten.
Der WLAN-Router ist ein unterschätzter Stromfresser im Haushalt. Oft läuft er die ganze Zeit. Dabei lässt sich auch hier Strom sparen:
- Nachts abschalten: Das ist entweder manuell über die Steckerleiste oder per Zeitsteuerung im Routermenü möglich.
- Energieverbrauch beim Kauf prüfen: Achten Sie auf Angaben zum Stromverbrauch im Dauerbetrieb – ein Label wie bei anderen Geräten gibt es hier nicht.
Seit 2010 gibt es EU-Vorgaben, die den Stromverbrauch im Standby-Modus begrenzen. Diese wurden 2023 nochmals verschärft und Hersteller müssen sich verpflichtend daran halten. Dennoch gilt: Auch ein optimiertes Gerät im Standby benötigt Energie – komplett ausschalten spart mehr.
Ein einfacher Weg, um bei der Beleuchtung dauerhaft Strom zu sparen, ist die Umstellung auf LED-Leuchtmittel. Diese verbrauchen deutlich weniger Strom als Halogen- oder Glühbirnen – bei gleicher Helligkeit.
- Licht nur bei Bedarf einschalten: Besonders in wenig genutzten Räumen lohnt sich Achtsamkeit.
- Langlebigkeit: LEDs halten deutlich länger als herkömmliche Leuchtmittel.
Wie erkenne ich energieeffiziente Haushaltsgeräte?
Beim Kauf neuer Haushaltsgeräte ist das EU-Energielabel eine wertvolle Entscheidungshilfe. Dieses gibt es seit März 2021.
- Die Effizienzskala reicht von A (sehr effizient) bis G (weniger effizient).
- Frühere Klassen wie A++ oder A+++ sind nicht mehr gültig.
- Gültig z. B. für: Waschmaschinen, Trockner, Geschirrspüler, Kühlgeräte, Fernseher, Monitore, Lampen und Leuchten.
Geräte der Klasse A sind teurer, amortisieren sich aber durch geringere Betriebskosten meist nach wenigen Jahren.


"Denken Sie nicht nur an die Energieeffizienz, sondern auch an Ihre persönlichen Lebensumstände. Ein kleiner Haushalt kommt meist mit einem kompakten Kühlschrank und einer Waschmaschine mit geringerer Füllmenge aus, während Familien größere Geräte benötigen. Kaufen Sie daher nur das, was Ihr Alltag wirklich erfordert – das schont sowohl die Umwelt als auch Ihr Budget. Zusätzlich können Sie mit dem CHECK24 Strom Vergleich prüfen, ob sich ein Wechsel zu einem günstigeren Anbieter lohnt. Denn selbst wenn die Geräte effizient arbeiten, hängt die Höhe Ihrer Stromrechnung vom gewählten Tarif ab."
Florian Reichert, Geschäftsführer bei CHECK24 Österreich
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Online-Redakteur
Lukas hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft studiert und war 13 Jahre lang bei einem Radiosender tätig. Der erfahrene Journalist stellt seit dem Start von CHECK24 in Österreich sicher, dass die Informationen zu unseren Vergleichen leicht verständlich und unkompliziert aufbereitet werden.