Standby-Stromverbrauch: Welche Kosten entstehen?
Viele Elektrogeräte im Haushalt werden nur kurz genutzt, bleiben aber den Großteil des Tages eingeschaltet oder im Standby-Modus. Auch wenn die Technik in den vergangenen Jahren sparsamer geworden ist, verbrauchen Geräte dann weiterhin Energie – oft unbemerkt und rund um die Uhr. In diesem Ratgeber zeigen wir Ihnen, welche Geräte im Standby-Modus Stromfresser sind und welche Maßnahmen gegen diese Kostenfalle helfen können.
Kurz zusammengefasst:
Der Standby-Modus sorgt dafür, dass Geräte sofort verfügbar sind, verursacht aber einen kontinuierlichen Strombedarf. Wie hoch die Kosten ausfallen, hängt von der Technik, der Dauer des Standby-Betriebs und dem Strompreis ab. Dank EU-Vorgaben dürfen moderne Geräte zwar nur noch wenige Watt verbrauchen, ältere Modelle oder bestimmte Arten können jedoch teuer werden. Wenn Sie bewusst mit dem Standby-Modus umgehen – etwa durch Ausschalten, Steckdosenleisten oder den Kauf effizienter Geräte – kann der Energieverbrauch im Haushalt merklich reduziert werden.
Was ist der Standby-Modus?
Der Standby-Modus, auch Energiesparmodus, Ruhezustand, Schlummermodus oder Schlafmodus, ist der Bereitschaftsbetrieb eines technischen Gerätes. In einem solchen Schein-Aus-Zustand sind Elektrogeräte zwar nicht komplett ausgeschaltet, aber dennoch ohne langes Hochfahren schnell einsatzbereit. Hierbei bleiben bestimmte Funktionen vorübergehend deaktiviert, diese können jedoch jederzeit und ohne Verzögerung oder Vorbereitung wieder aktiviert werden.
Das erfordert eine permanente Versorgung mit Strom. Zumindest jene Schaltungen, die die Steuersignale verarbeiten, müssen betriebsbereit bleiben. Anzeichen dafür, dass ein Gerät einen Standby-Modus hat, sind beispielsweise dauerhaft leuchtende Lichter oder Displays sowie ein regelmäßiges Summen. Das Fehlen eines Ausschaltknopfs, wie etwa bei Mikrowellen, kann ebenfalls darauf hinweisen.

Welche Vorgaben gelten für den Standby-Verbrauch?
Seit 2008 schreibt die Ökodesign-Verordnung der Europäischen Union vor, wie viel Energie Elektrogeräte sowohl im Betrieb als auch im Standby-Modus maximal benötigen dürfen. Damit sollen sowohl die Umweltbelastung verringert als auch die Energiekosten für Konsumentinnen und Konsumenten gesenkt werden.
Für den Standby-Betrieb gelten klare Grenzen:
- Geräte ohne Anzeige dürfen höchstens 0,5 Watt verbrauchen.
- Geräte mit Informations- oder Statusanzeige sind auf maximal 1 Watt beschränkt.
- Geräte mit hoher Netzwerkverfügbarkeit oder speziellen Zusatzfunktionen dürfen bis zu 8 Watt benötigen.
Damit wird deutlich: Auch der Standby-Stromverbrauch fällt ins Gewicht – besonders dann, wenn viele Geräte dauerhaft am Netz bleiben.
Wie viel kostet der Standby-Modus im Alltag?
Wie hoch die Stromkosten durch den Standby-Betrieb ausfallen, hängt von mehreren Faktoren ab – etwa vom Strompreis, dem Alter und der Effizienz der Geräte sowie davon, wie lange sie täglich am Netz bleiben. Um die Auswirkungen greifbarer zu machen, zeigt die folgende Tabelle Beispielwerte für verschiedene Elektrogeräte und deren Verbrauch. Grundlage der Berechnung sind ein durchschnittlicher Standby-Betrieb von 22 Stunden pro Tag und ein Strompreis von 0,30 Euro pro Kilowattstunde.
genereller Stromverbrauch im Standby-Modus | jährlicher Stromverbrauch durch Standby-Modus | Kosten pro Jahr | |
---|---|---|---|
Stereoanlage | 15 Watt | 120.45 kWh | 36.14 € |
Fernseher | 14 Watt | 112.42 kWh | 33.73 € |
DVB-T-Receiver | 10 Watt | 80.3 kWh | 24.09 € |
WLAN-Router | 10 Watt | 80.3 kWh | 24.09 € |
Computer (inkl. Monitor und Drucker) | 10 Watt | 80.3 kWh | 24.09 € |
Spielekonsole | 8 Watt | 64.24 kWh | 19.27 € |
Geschirrspüler | 4 Watt | 32.12 kWh | 9.64 € |
Kaffeemaschine | 3 Watt | 24.09 kWh | 7.23 € |
Waschmaschine | 3 Watt | 24.09 kWh | 7.23 € |
Mikrowelle | 2 Watt | 16.06 kWh | 4.82 € |
Ladegeräte neu (z.B. für Handy und Tablet) | 0.3 Watt | 2.409 kWh | 0.72 € |
Anhand der Übersicht sehen Sie: Auch scheinbar geringe Wattzahlen summieren sich über das Jahr hinweg zu spürbaren Mehrkosten auf der Stromrechnung.
Vor allem Geräte mit Stimmsteuerung (z.B. Amazon Echo, Google Home) sind wahre Stromfresser und verbrauchen ständig Energie. Um die Spracherkennung durchführen zu können, lauschen sie in den Raum, hören Gesprächen zu und sind immer in Bereitschaft. Dafür wird zudem meist eine aufrechte Netzwerkverbindung benötigt.
Weitere Informationen zum Stromverbrauch der einzelnen Geräte finden Sie in den entsprechenden Ratgebern:
Standby-Stromverbrauch senken: Tipps zum Energie sparen
Trennen Sie selten verwendete Geräte komplett vom Netz, statt sie nur im Standby-Modus zu lassen. Netzteile und Ladegeräte verbrauchen auch ungenutzt Strom. Besonders vor Reisen lohnt es sich, den Stecker zu ziehen – damit können Sie Energie sparen und reduzieren Brand- sowie Kurzschlussrisiken.
Für Geräte ohne eigenen Ausschalter sind Mehrfachsteckdosen mit Kippschalter praktisch. Ein Knopfdruck genügt, um die Stromversorgung zu stoppen. Beachten Sie: Steckdosen mit Fernbedienung oder Sprachsteuerung schalten nicht vollständig ab, sondern versetzen Geräte nur in den Standby-Modus.
Achten Sie beim Neukauf auf einen niedrigen Standby-Verbrauch. Moderne Geräte benötigen oft weniger als ein Watt. Wichtig ist auch ein richtiger Ein-/Ausschalter. Vergleichen Sie Herstellerangaben, um langfristig die Stromkosten zu verringern und einen unnötigen Verbrauch zu vermeiden.
Viele Geräte bieten Einstellungen, um den Standby-Stromverbrauch zu minimieren, etwa Zeitpläne, reduzierte Bildschirmhelligkeit oder kürzere Beleuchtungszeiten. Ein Blick in die Bedienungsanleitung lohnt sich. So lässt sich nicht nur Energie sparen, sondern auch die Lebensdauer der Geräte verlängern.

„Mit Strommesszählern können Sie den Standby-Stromverbrauch einzelner Geräte einfach prüfen. Das Messgerät wird zwischen Steckdose und Kabel gesteckt und zeigt den aktuellen Strombedarf in Echtzeit an. So lassen sich heimliche Stromfresser schnell aufspüren und durch effizientere Modelle ersetzen. Zusätzlich können Sie mit dem CHECK24 Strom Vergleich Ihre Energiekosten senken. Dabei werden unterschiedliche Tarife gegenübergestellt, sodass Sie den für Ihren Haushalt passenden und günstigen Vertrag auswählen können.“
Simon Saad, Teamleiter Kundenberatung bei CHECK24 Österreich
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Online-Redakteurin
Viktoria stieg unmittelbar nach ihrer Schauspielausbildung und dem Masterstudium in Publizistik- und Kommunikationswissenschaften als Online-Redakteurin bei CHECK24 ein. Sie schreibt über komplexe Finanz-, Versicherungs- und Energiethemen und sorgt dafür, dass Sie alle relevanten Informationen zu unseren Vergleichen erhalten.