Wäschetrockner sind nützlich und deshalb auch in Österreich weit verbreitet: Fast die Hälfte aller Haushalte besitzt ein solches Gerät. Besonders für Familien mit Kindern ist der Komfort, den ein Trockner bietet, nahezu unverzichtbar. Aber: Unabhängig vom Modell hat der Wäschetrockner einen hohen Stromverbrauch, der sich spürbar auf Ihrer jährlichen Stromabrechnung niederschlägt. Verantwortlich dafür ist die Wärme, die für das Trocknen der Wäsche erforderlich ist. Dieser Energieratgeber liefert Ihnen die wichtigsten Informationen zum Wäschetrockner Verbrauch und gibt wertvolle Tipps, wie Sie die damit verbundenen Kosten senken können.
Der Wäschetrockner kann bis zu zehn Prozent des jährlichen Stromverbrauchs eines Haushalts ausmachen. Einen Zweipersonenhaushalt kostet die regelmäßige Nutzung etwa 100 Euro im Jahr. Bei größeren Lebensgemeinschaften, in denen mehr Schmutzwäsche anfällt, steigen die Ausgaben entsprechend.
Die derzeit energieeffizientesten Modelle auf dem Markt benötigen rund 160 Kilowattstunden (kWh) Strom pro Jahr bei einer Kapazität von sieben Kilogramm. Wie viel Energie Ihr Trockner aber tatsächlich verwendet, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie etwa dem persönlichen Nutzungsverhalten, der Restfeuchte der Textilien, dem Trocknungsgrad sowie der Füllmenge. Vor allem relevant sind aber das Alter und der Gerätetyp.
Grundsätzlich gibt es bei Wäschetrocknern drei Technologien: Ablufttrockner, Kondenstrockner und Wärmepumpentrockner. Alle Modelle funktionieren nach demselben Grundprinzip. Sie erhitzen die Luft innerhalb des Geräts und blasen diese auf die sich in der Trommel drehende Wäsche, die dadurch trocknet. Der wesentliche Unterschied liegt jedoch in der Art und Weise, wie die warme Luft abgeführt bzw. entsorgt wird. Wärmepumpentrockner zählen zu den sparsamen Gerätetypen. Neuere Modelle mit einem Fassungsvermögen von sieben Kilogramm benötigen pro Trockenvorgang nur zwischen 1,5 und 2,5 kWh Strom. Wärmepumpentrockner der höchsten Energieeffizienzklasse verbrauchen bis zu 80 Prozent weniger Energie als Kondenstrockner schlechterer Klasse. Bei einem Kondensationstrockner müssen Sie nämlich mit einem Verbrauch von 3,5 bis 4,4 kWh rechnen. Ablufttrockner sind zwar in der Anschaffung kostengünstiger, benötigen aber wesentlich mehr Energie. Pro Trockenvorgang reicht der Stromverbrauch von 3,25 bis 3,9 kWh. Zudem sind Ablufttrockner aufgrund Ihrer Konstruktion für die meisten Mietwohnungen ungeeignet.
Gerätetyp | Stromverbrauch pro Trockenvorgang | |
---|---|---|
Ablufttrockner | 3,25 - 3,9 kWh | |
Kondenstrockner | 3,5 - 4,4 kWh | |
Wärmepumpentrockner | 1,3 - 2,0 kWh |
Sogenannte Waschtrockner sind besonders große Stromfresser. Die Kombination aus Waschmaschine und Trockner ist zwar platzsparend und praktisch, aber energietechnisch nicht empfehlenswert. Der Waschtrockner verbraucht deutlich mehr Strom und Wasser als die beiden Einzelgeräte. Er ist nur für kleine Haushalte ohne Platz zum Wäschetrocknen gedacht.
Die durchschnittliche Lebensdauer eines Trockners beträgt zehn bis fünfzehn Jahre. Es kann sich aber finanziell lohnen, das alte Modell frühzeitig gegen ein neues auszutauschen. Moderne Wäschetrockner sind in der Regel effizienter und verschwenden weniger Energie. Der Vergleich zwischen einem älteren Kondenstrockner ohne Wärmepumpe und einem neuen Trockner der Energieeffizienzklasse A+++ zeigt: Der Stromverbrauch älterer Geräte kann bis zu viermal höher sein als der moderner Trockner. Ein zehn Jahre alter Wärmepumpentrockner benötigt 4,4 kWh Strom pro Trockenvorgang. Im Gegensatz dazu verbraucht ein modernes Gerät nur 1,3 kWh Strom pro Trockenvorgang.
Apropos Energieeffizienzklassen: Das Energielabel kann Ihnen eine Entscheidungshilfe beim Neukauf eines Wäschetrockners sein. Es verweist auf den jährlichen Stromverbrauch und gibt diesen in kWh an. Dabei wird von 160 Betriebsstunden bzw. Trocknungsvorgängen pro Jahr ausgegangen. Achtung: Die Energieeffizienzklassen reichen von A+++ bis G. Bei Wäschetrocknern wurde das Energielabel noch nicht überarbeitet und enthält weiterhin Plus-Klassen. Eine Umstellung, wie etwa bei Waschmaschinen oder Kühlschränken, ist zwar vorgesehen, aber noch nicht terminiert. Die beste Energieeffizienzklasse (A+++) wird momentan nur von Geräten mit Wärmepumpen-Technologie erreicht. Kondensationstrockner und Ablufttrockner liegen bei der Einordnung meist zwischen B und G.
Verbrauch pro Trockengang | Kosten pro Trockengang | Verbrauch pro Jahr | Kosten pro Jahr | |
---|---|---|---|---|
A+++ | 1,1 kWh | 0,44 € | 176 kWh | 70,40 € |
A | 3,0 kWh | 1,20 € | 480 kWh | 192,00 € |
B | 3,7 kWh | 1,48 € | 592 kWh | 236,80 € |
Durch folgende Maßnahmen können Sie den jährlichen Wäschetrockner Stromverbrauch minimieren. Damit reduzieren sich nicht nur die Kosten pro Ladung, sondern leisten Sie auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.
Nutzen Sie das Fassungsvermögen Ihres Wäschetrockners vollständig aus. Schalten Sie den Trockner nur dann ein, wenn er voll beladen ist. Halb befüllte Maschinen, die dafür öfter laufen, verschwenden unnötig Energie.
Schleudern Sie die Wäsche noch in der Waschmaschine auf einer möglichst hohen Stufe. Ideal sind 1.400 oder 1.600 Umdrehungen pro Minute. So enthält die Wäsche möglichst wenig Restfeuchte. Der Trockner muss im Anschluss weniger leisten, um sie trocken zu bekommen.
Halten Sie den Trockner sauber. Reinigen Sie den Luftfilter sowie die Flusensiebe regelmäßig, damit das Gerät effizient arbeiten kann. Falls der Wasserbehälter nicht an den Abfluss angeschlossen ist, leeren Sie diesen nach jedem Trockenzyklus.
Der Energiesparmodus dauert zwar etwas länger, ist aber stromsparender als das Standard-Programm des Trockners. Es hat zudem einen positiven Effekt auf Ihre Textilien, die durch das schonendere Trocknen länger halten.
Trocknen Sie die Wäsche, die direkt danach noch gebügelt wird, in der Einstellung bügelfeucht. Diese enthält dann noch etwas Restfeuchte, was ideal zum Bügeln ist. Außerdem verbraucht der Trockengrad weniger Energie als das Schranktrocknen.
Ältere Wäschetrockner benötigen überdurchschnittlich viel Strom. Ein Neukauf rentiert sich daher oft schon nach wenigen Jahren. Wählen Sie ein möglichst energiesparendes Modell aus, auch wenn es in der Anschaffung zunächst etwas teurer ist.
Online-Redakteurin
Viktoria stieg unmittelbar nach ihrer Schauspielausbildung und dem Masterstudium in Publizistik- und Kommunikationswissenschaften als Online-Redakteurin bei CHECK24 ein. Sie schreibt über komplexe Finanz- und Energiethemen und sorgt dafür, dass Sie alle relevanten Informationen zu unseren Vergleichen erhalten.