Das WLAN ist in den meisten Haushalten unverzichtbar, da nicht nur Smartphones und PCs mit dem Internet verbunden sind, sondern inzwischen auch Waschmaschinen, Kühlschränke und Fernsehgeräte. Ein WLAN-Router stellt die Internetverbindung her und reguliert den Datenverkehr. Dieser kann sich auf Dauer als echter Stromfresser entpuppen. Zumeist läuft der Router nämlich rund um die Uhr und zieht somit permanent Energie. Dabei verbraucht er nicht nur Strom, sondern erzeugt durch den kontinuierlichen Datenaustausch auch CO2. Wir verraten Ihnen einige Tipps, wie Sie den Stromverbrauch des WLAN-Routers reduzieren und so Geld sparen können.
Besonders stromsparende Geräte benötigen gerade einmal 2,4 Watt pro Stunde, während es die teuren Modelle auf bis zu 24,5 Watt pro Stunde schaffen. Je nach Hersteller und Art liegt die durchschnittliche Leistung eines WLAN-Routers aber bei 5 bis 15 Watt pro Stunde. Das entspricht einem Stromverbrauch von 0,12 bis 0,36 Kilowattstunden (kWh) am Tag sowie 43,8 bis 131,4 Kilowattstunden im Jahr. Wird ein Strompreis von 43 Cent pro kWh angenommen, verursacht der WLAN-Router jährliche Kosten zwischen 18,83 und 56,50 Euro. Ein energieeffizienter Kühlschrank kann demnach weniger Strom verbrauchen als ein WLAN-Router.
Das WLAN-Modul ist jene Komponente, die den meisten Strom aus der Steckdose zieht. Daher kann es sinnvoll sein, die WLAN-Verbindung temporär zu deaktivieren. Dies ist besonders dann empfehlenswert, wenn Sie Ihren Wohnort für einen längeren Zeitraum verlassen und keine aktive Internetverbindung brauchen. Sie können die WLAN-Funktion manuell über eine entsprechende Taste am Gehäuse des Routers aus- und wieder einschalten. Wenn Sie das WLAN gar nicht nutzen, weil Sie beispielsweise über ein LAN-Kabel mit dem Router verbunden sind, stellen Sie es gleich ganz aus.
Die meisten modernen Router verfügen über einen Energiesparmodus. Dieser reduziert den Internet Stromverbrauch, wenn das Netzwerk nicht vollständig ausgelastet ist. Außerdem kann er die Lebensdauer des Geräts verlängern und einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. In den Einstellungen Ihres Routers können Sie verschiedene Energiesparstufen auswählen oder spezifische Zeiten festlegen, zu denen der Router in den Energiesparmodus wechseln soll. Einige Modelle bieten die Möglichkeit, den Energiesparmodus automatisch zu aktivieren, etwa zu bestimmten Tageszeiten oder wenn keine Geräte verbunden sind.
Falls Sie nicht vollständig auf die WLAN-Verbindung verzichten möchten, können Sie die Zeitsteuerung in Ihrem Router aktivieren. Diese haben bereits viele Modelle integriert. Über die Bedienoberfläche legen Sie fest, wann sich das Gerät von selbst abschalten soll. Dadurch kann die Internetverbindung beispielsweise nachts und während Ihrer Abwesenheit deaktiviert werden, um Strom zu sparen.
Sie haben keine Geräte, die in der Nacht auf das Internet zugreifen müssen, wie etwa Überwachungskameras oder Smart Home Gadgets? Dann können Sie den WLAN-Router nachts komplett ausschalten. Das kann mehr Einsparungen bringen, als Sie womöglich vermuten. Wenn Sie den Router jede Nacht für etwa 6 Stunden abdrehen, sparen Sie bei einem Strompreis von 0,42 Cent pro kWh zwischen 6 und 11 Euro jährlich.
Das nächtliche Abschalten des Routers schadet Ihrem Gerät nicht. Im Gegenteil: Eher beschädigt der Dauerbetrieb die einzelnen Bauteile durch die erzeugte Wärme. Zwar werden Updates oft in der Nacht durchgeführt, da der Router währenddessen für ein paar Minuten seinen Betrieb aussetzt. Diese finden allerdings nur selten statt. Zudem können Sie selbst überprüfen, ob das Gerät auf dem neuesten Stand ist.
Moderne WLAN-Router bieten weit mehr als nur den Zugang zum Internet, denn sie sind mit zahlreichen Funktionen ausgestattet. Während viele dieser Zusätze praktisch sind, erweisen sich manche als unnötige Stromfresser. Schalten Sie in den Router-Einstellungen jene Features ab, die Sie nicht regelmäßig nutzen. Dazu gehört beispielsweise die Netzwerkfreigabe von USB-Sticks oder Festplatten. Viele WLAN-Router verfügen über eine integrierte NAS-Funktion. Wenn Sie den Router nicht als Netzwerkfestplatte nutzen, können Sie diese Funktion ausstellen. Deaktivieren Sie nicht benötigte kabelgebundene Verbindungen wie Ethernet-Anschlüsse.
Wenn Sie angeschlossene Geräte, wie Fernseher, Beamer, Spielekonsolen, eBook Reader oder Drucker, nicht verwenden, sollten sie abgeschaltet oder vom Netzwerk entfernt werden. All diese Komponenten erhöhen den Stromverbrauch des WLAN-Routers. Dieser sendet nämlich in regelmäßigen Abständen kleine Datenpakete an die verbundenen Geräte, um deren Verfügbarkeit zu kontrollieren. Betreiben Sie ein Festnetztelefon über den Router? Benützen Sie lieber dessen eigene Basisstation. Ohne Telefonanlage im Haushalt können Sie die DECT-Funktion gänzlich deaktivieren.
Eine erhöhte Sendeleistung verbraucht mehr Strom. Für einen guten WLAN-Empfang müssen Sie diese aber nicht auf das Maximum stellen. Loten Sie während der Installation des Routers aus, welche Sendeleistung tatsächlich notwendig ist. Testen Sie dafür stufenweise, wie lange bestimmte Funktionen noch einwandfrei funktionieren. Wände, Türen und Möbel reduzieren die Signalstärke und erfordern eine höhere Sendeleistung. Oft reicht es schon aus, Störquellen zu beseitigen oder den WLAN-Router an einem besseren Standort zu platzieren.
Verbraucht Ihr bestehender WLAN-Router zu viel Energie, tauschen Sie das Gerät unbedingt aus. Den genauen Strombedarf ermitteln Sie mit einem Strommessgerät. Werfen Sie vor dem Kauf eines neuen Modells unbedingt einen Blick auf die Produktverpackung. Diese gibt Aufschluss über den WLAN Stromverbrauch im Betriebsmodus. Das EU-Energielabel zur Kennzeichnung der Energieeffizienzklasse, wie Sie es von Wäschetrocknern, Waschmaschinen oder Fernsehern kennen, tragen Router jedoch nicht.
Falls Sie verreisen oder sich längere Zeit nicht an Ihrem üblichen Wohnort aufhalten, lohnt es sich, den Router komplett vom Stromnetz zu nehmen. Damit bringen Sie den Internet Stromverbrauch garantiert auf null. Weiters bietet ein ausgeschaltetes Gerät keine Angriffsfläche für potenzielle Cyberangriffe, was die Sicherheit Ihrer Daten verbessert. Auch wenn die gesundheitlichen Auswirkungen der WLAN-Strahlung noch nicht vollständig geklärt sind, kann das Ausschalten des Routers zudem die Strahlenbelastung im Haushalt verringern.
Auch der Strompreis beeinflusst die Höhe Ihrer Jahresabrechnung. Zahlen Sie einen hohen monatlichen Teilzahlungsbetrag, kann sich der Stromanbieterwechsel mit CHECK24 rentieren. Vergleichen Sie dazu Ihre Energiekosten mit den anderen, in Ihrem Wohnort verfügbaren Tarifen und wechseln Sie zu einem günstigeren Stromversorger.
Die auf dem Markt erhältlichen WLAN-Router variieren hinsichtlich ihrer Funktionalität, Leistungsfähigkeit und Kosten. Hier sind einige der bekanntesten Varianten angeführt:
Basis-Router sind ideal für das private Heimnetzwerk und bieten grundlegende Funktionen wie einen Internetzugang und Netzwerkdruck. Da solche einfachen Router eine weniger leistungsstarke Hardware brauchen, sind sie energieeffizienter.
Mesh-Router eignen sich für große Häuser oder Wohnungen, in denen eine starke und weitreichende WLAN-Abdeckung erforderlich ist. Der Mesh-Router verwaltet den Datenverkehr zwischen verschiedenen Geräten automatisch. Auf Grund der erweiterten Funktionen sowie der Fähigkeit, Netzwerke zu optimieren, verbrauchen Mesh-Router mehr Strom.
Gaming-Router sind explizit für Gamerinnen und Gamer entwickelt und bieten höhere Geschwindigkeiten sowie eine bessere Netzwerkleistung. Um ein reibungsloseres Spielerlebnis zu gewährleisten, priorisieren sie den Spieleverkehr. Das führt in der Regel zu einem höheren Energiebedarf.
Smart-Router sind für die Nutzung mit smarten Geräten wie Überwachungskameras und Thermostaten ausgelegt. Die Steuerung des Netzwerks ist über eine App möglich. Einige Modelle verfügen zudem über eine Energiesparfunktion, die den WLAN Stromverbrauch an die aktuelle Netzwerkaktivität anpasst.
Dual-Band-Router unterstützen zwei Frequenzbänder und bringen im Vergleich zu Basis-Routern eine bessere Leistung und Abdeckung. Sie können Strom sparen, indem sie Geräte automatisiert auf das energieeffizientere Frequenzband umschalten.
Online-Redakteurin
Viktoria stieg unmittelbar nach ihrer Schauspielausbildung und dem Masterstudium in Publizistik- und Kommunikationswissenschaften als Online-Redakteurin bei CHECK24 ein. Sie schreibt über komplexe Finanz- und Energiethemen und sorgt dafür, dass Sie alle relevanten Informationen zu unseren Vergleichen erhalten.