Ein Kühlschrank ist für die Lagerung leicht verderblicher Lebensmittel unabdingbar. Dazu benötigt er aber konstant kühle Temperaturen. Weil der Kühlschrank rund um die Uhr läuft, summiert sich der Stromverbrauch entsprechend. Er gehört somit zu den größten Stromfressern im Haushalt. In diesem Ratgeber bekommen Sie Einblick in den Kühlschrank Verbrauch und erhalten nützliche Spartipps, um die Stromkosten zu reduzieren.
Abhängig vom Stromtarif, der Nutzungsweise und der Energieeffizienz sind zehn bis zwanzig Prozent der gesamten Energiekosten auf das Elektrogerät zurückzuführen. Wie hoch der Kühlschrank Stromverbrauch ist, können Sie am Energielabel ablesen. Darauf ist der Bedarf in Kilowattstunden (kWh) pro Jahr angegeben. Die Energieeffizienzklassen reichen von A bis G, wobei Neugeräte ab der Klasse C aufwärts empfehlenswert sind.
Zum Beispiel benötigt ein mittelgroßer Kühlschrank ohne Gefrierfach der besten Energieeffizienzklasse A durchschnittlich 95 Kilowattstunden Strom im Jahr. Ein Gerät der Klasse C verbraucht doppelt, ältere Kühlschränke sogar dreimal so viel Strom. Ein Kühlschrank der Energieeffizienzklasse B spart im Vergleich zu einem alten Gerät noch bis zu 50 Prozent Energie. Eine moderne Kühl-/Gefrierkombination der Klasse A kommt auf rund 140 kWh jährlich, während ein Gerät der Effizienzklasse C etwa 280 kWh verbraucht.
A | B | C | |
---|---|---|---|
bis 180l | 70 kWh/Jahr | 105 kWh/Jahr | 135 kWh/Jahr |
bis 300l | 95 kWh/Jahr | 140 kWh/Jahr | 190 kWh/Jahr |
bis 400l | 105 kWh/Jahr | 155 kWh/Jahr | 205 kWh/Jahr |
A | B | C | |
---|---|---|---|
bis 150l | 95 kWh/Jahr | 145 kWh/Jahr | 190 kWh/Jahr |
bis 300l | 140 kWh/Jahr | 210 kWh/Jahr | 280 kWh/Jahr |
Bei diesen Zahlen handelt es sich um gerundete Orientierungswerte.
Für den Stromverbrauch des Kühlschranks ist das physikalische Phänomen der Verdunstungskälte verantwortlich. Im Kühlkreislauf des Geräts befindet sich ein Kältemittel. Dieses wird erhitzt, was dazu führt, dass es verdampft. Dadurch wird Wärme aus dem Innenraum des Kühlschranks entzogen und nach außen abgegeben. Ein elektrischer Kompressor treibt den Kühlkreislauf an und verbraucht dabei Strom.
Mit folgenden Entscheidungen beim Neukauf sowie Maßnahmen bei der Nutzung können Sie den Kühlschrank Stromverbrauch und die damit einhergehenden Stromkosten verringern.
Die Bauart des Kühlschranks wirkt sich auf dessen Energieeffizienz aus. Einbaukühlschränke fügen sich zwar nahtlos in Ihr Küchendesign ein, können jedoch teurer sein und höhere Energiekosten verursachen. Standkühlschränke sind in der Regel die kostengünstigere Option, während Side-by-Side-Modelle aufgrund ihrer Größe und zusätzlichen Funktionen, wie einem Trinkwasserspender oder einem Eisbereiter, tendenziell mehr Strom verbrauchen. Integrierte Gefrierfächer benötigen ein Drittel weniger Strom als Kombigeräte mit übereinander liegenden, separaten Fächern. Kühlschränke ohne Gefrierfach reduzieren den Energieverbrauch um 20 Prozent.
Ein größerer Kühlschrank muss mehr Luft kühlen als ein kleineres Modell, was zu einem höheren Stromverbrauch führt. Passen Sie daher die Größe des Kühlschranks unbedingt an die Art der Nutzung und Ihren Haushalt an. Als Faustregel gilt: Single-Haushalte und 2-Personen-Haushalte benötigen ein Gerät mit einem Fassungsvermögen von 100 bis 150 Litern. Für jede weitere Person sollten zusätzlich 50 Liter einkalkuliert werden. Eine vierköpfige Familie sollte demnach rund 250 Liter Kühlkapazität zur Verfügung haben. Wenn Sie oft Partys veranstalten bzw. Gäste bewirten, sollten Sie üppiger planen.
Platzieren Sie den Kühlschrank an einem möglichst kühlen Ort. Er sollte keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein und nicht neben Wärmequellen, wie dem Herd, der Spülmaschine oder der Heizung stehen. Achten Sie zudem auf ausreichend Abstand zur Wand. Dieser sollte etwa eine Handbreite betragen, um eine optimale Luftzirkulation zu gewährleisten und Wärmestau zu vermeiden. Je höher die Umgebungstemperatur des Kühlschranks ist, desto härter muss er arbeiten, um den Innenraum kalt zu halten. Dabei gilt: Pro Grad niedrigerer Umgebungstemperatur sinkt der Stromverbrauch des Kühlschranks um ungefähr drei Prozent.
Umso kälter der Kühlschrank, desto höher ist sein Stromverbrauch. Kühlen Sie deswegen nicht zu stark. Die ideale Betriebstemperatur liegt bei sieben Grad Celsius. Im Gefrierschrank oder -fach sollten minus 18 Grad Celsius nicht unterschritten werden. Jeder Grad kühler erhöht den Stromverbrauch um zehn Prozent. Mit einem geeigneten Thermometer überprüfen Sie die Temperatur. Lassen Sie warme und heiße Speisen erst abkühlen, bevor Sie diese in den Kühlschrank stellen. Ansonsten werden andere Lebensmittel unnötig erwärmt und der Energieverbrauch in die Höhe getrieben. Außerdem kann sich Konsenswasser bilden, das zu Vereisung führt.
Ein Kühlschrank hat verschiedene Kältezonen. Damit möglichst wenig Essen durch die falsche Lagerung verdirbt, sollten Sie Ihre Lebensmittel richtig sortieren. Fleisch und Fischprodukte gehören in die unteren Fächer, dort ist es am kältesten. Gemüse und Obst lagern Sie in der dafür vorgesehenen Lade. Milchprodukte kommen in die Mitte. Ganz oben ist der Kühlschrank am wärmsten, dort passen Butter, Marmelade und bereits gekochte Speisen hin. Achten Sie zudem darauf, dass der Kühlschrank immer gut gefüllt ist. Er arbeitet am effizientesten, wenn er ausreichend voll – jedoch nicht überladen – ist. Das spart Energie, da bereits kaltgestellte Produkte die anderen passiv mit kühlen.
Lassen Sie den Kühlschrank nie länger als unbedingt nötig geöffnet. Durch eine übersichtliche Anordnung der Lebensmittel finden Sie schneller, was Sie brauchen und verhindern längeres Suchen. Jedes Mal, wenn die Kühlschranktür offensteht, geht nämlich Kälte verloren. Allein deren Kompensation sorgt für zehn bis fünfzehn Kilogramm emittiertes CO2 im Jahr. Um zu verhindern, dass die kalte Luft aus dem Kühlschrank entweicht, sollten Sie von Zeit zu Zeit die Türdichtungen überprüfen. Sind diese defekt, kann sich der Stromverbrauch des Kühlschranks erheblich erhöhen.
Wenn das Gefrierfach vereist ist, hilft regelmäßiges Abtauen, die Energiekosten zu senken. Jeder Millimeter Eisschicht bedeutet nämlich etwa sechs Prozent mehr Stromverbrauch. Ein Kühlschrank mit No-Frost-Funktion erspart das lästige Abtauen. Hier werden der Innenraum und das Gefrierfach automatisch von Kondenswasser befreit, wodurch sich erst gar kein Eis bilden kann. Halten Sie außerdem die Lüftungsschlitze des Kühlschranks frei. Diese befinden sich meist auf der Rückseite des Geräts und dürfen keinesfalls zugestellt oder verdeckt werden. Ansonsten kann die Abwärme nicht abgeführt werden, was den Stromverbrauch erhöht und zum Ausfall des Kühlschranks führen kann.
Es ist ratsam, ein neues Gerät zu kaufen, wenn das aktuelle bereits viel Strom frisst. Ein Kühlschrank, der älter als zehn Jahre ist, sollte jedenfalls durch ein modernes Modell ersetzt werden. Die veraltete Technik sowie der altersbedingte Verschleiß sind für einen hohen Kühlschrank Verbrauch verantwortlich. Weiters haben ältere Produkte eine schlechtere Ökobilanz und verursachen mehr CO2. Mit einem neuen Kühlschrank lassen sich die Stromkosten signifikant senken. Investieren Sie in ein besonders sparsames Modell der höheren Energieeffizienzklassen, rechnet sich die Neuanschaffung binnen weniger Jahre.
Neben den oben erwähnten Tipps können Sie auch mit einem Stromanbieterwechsel bares Geld sparen. Vergleichen Sie dazu die aktuellen Tarife verschiedener Energieversorger. Durch den Wechsel zu einem Anbieter mit günstigerem Grund- und Arbeitspreis senken Sie Ihre Stromkosten langfristig. Die meisten Versorger bieten zusätzlich attraktive Boni und Rabatte für Neukundinnen und Neukunden an.
Online-Redakteurin
Viktoria stieg unmittelbar nach ihrer Schauspielausbildung und dem Masterstudium in Publizistik- und Kommunikationswissenschaften als Online-Redakteurin bei CHECK24 ein. Sie schreibt über komplexe Finanz- und Energiethemen und sorgt dafür, dass Sie alle relevanten Informationen zu unseren Vergleichen erhalten.