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Strompreisentwicklung Österreich: Wie entsteht der Strompreis?

Der Strompreis unterliegt einem ständigen Wandel sowie mitunter starken Preisschwankungen. Er wird von verschiedenen Aspekten beeinflusst. Die Preisbildung erfolgt durch eine Vielzahl von Prozessen entlang der Stromerzeugung, Stromübertragung und Stromverteilung. Dabei sind etwa nationale und internationale Entwicklungen, politische Entscheidungen, Marktfaktoren, die Kosten der Energieerzeugung, die Verfügbarkeit von Energiequellen, die Netzinfrastruktur und deren Instandhaltungskosten sowie externe Ereignisse wie Wetterphänomene von Bedeutung.

So bildet sich der Strompreis am Markt!

Der Preis, den ein Stromlieferant am Großhandelsmarkt bezahlen muss, wird durch das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage bestimmt. Ein großes Angebot sowie eine geringe Nachfrage bedeuten niedrigere Preise, während eine hohe Nachfrage bei einem gleichbleibenden oder sinkenden Angebot zu steigenden Preisen führt.

Im Wesentlichen gibt es zwei Marktplätze zur Energiebeschaffung. Der in Kraftwerken erzeugte Strom wird einerseits bilateral zwischen einem Erzeuger und einem Lieferanten in sogenannten „Over-the-Counter“-Transaktionen (außerbörslicher Direkthandel) veräußert. Andererseits wird Strom auch an den Börsen gehandelt. Dazu werden die Strompreise an nationalen und internationalen Strombörsen (z.B. EPEX Spot SE) festgelegt.

Glühbirne auf Geldmünzen vor Chart

Die Merit-Order am europäischen Strommarkt

Seit der Einführung des liberalisierten Strommarktes im Jahr 2001 folgt der Strompreis der Merit-Order. Das Marktmodell sorgt dafür, dass zu jedem Zeitpunkt genau so viel Strom erzeugt wird, wie gerade verbraucht wird. Dies ist zur Aufrechterhaltung einer konstanten Netzfrequenz von 50 Hertz zwingend notwendig. Jedes Ungleichgewicht in der Stromeinspeisung oder -ausspeisung führt zu Spannungs- und Frequenzänderungen. Bereits kleine Abweichungen können für weitreichende Stromausfälle verantwortlich sein.

Die Merit-Order beeinflusst die Preisbildung am Stromhandelsmarkt maßgeblich. Sie basiert auf der Idee, dass zuerst die günstigen Energiequellen genutzt werden, um den Strombedarf zu decken. Steigt die Nachfrage, müssen nach und nach teurere Erzeugungsarten hinzugeschaltet werden, was tendenziell zu höheren Strompreisen führt.

Unterschiede zwischen Termin- und Spotmarkt

Am Terminmarkt findet der Handel mit Strom für die kommenden Jahre statt. Das sorgt für eine längerfristige Preissicherheit bei den Erzeugern, beim Vertrieb und bei den Endkundinnen und Endkunden.

Der kurzfristige Spotmarkt wiederum bestimmt die Preise für denselben (Intraday-Handel) oder den nächsten Tag (Day-Ahead-Handel). Hier kommt die Merit-Order ins Spiel. Die Kraftwerke bieten bei täglichen Auktionen ihre Kapazitäten zu den jeweiligen Grenzkosten an. Die Börse ordnet die Angebote in aufsteigender, die Nachfrage in absteigender Reihenfolge (Merit-Order-Kurve). So wird das Kraftwerk ermittelt, das für die Deckung des Energiebedarfs für jede einzelne Stunde des Folgetags benötigt wird. Der Strompreis des letzten Kraftwerks definiert die Kosten für die gesamte Strommenge. Währenddessen geben die Stromlieferanten Aufträge auf und rechnen nach den Preisen des teuersten Erzeugers ab.

CHECK24 Wissen

Auch die eingesetzte Technologie wirkt sich auf den Energiepreis aus. In der Regel ist die Herstellung von Strom aus erneuerbaren Energieträgern günstiger als jene aus fossilen Energiequellen. Reichen die regenerativen Technologien aber nicht aus, um den Strombedarf eines Landes zu decken, muss auf teurere fossile Brennstoffe zurückgegriffen werden. Mit einem Ökostromtarif treiben Sie nicht nur die Energiewende voran, sondern tragen in weiterer Folge auch zu niedrigeren Strompreisen bei. Im CHECK24 Ökostrom Vergleich finden Sie vielzählige Angebote. Mit einem Stromanbieterwechsel können Sie mehrere Hundert Euro pro Jahr sparen!

Zusammensetzung des Strompreises

Für Endverbraucherinnen und Endverbraucher setzt sich der Strompreis aus drei Komponenten zusammen: den Energiekosten, den Netzgebühren sowie den Steuern und Abgaben. Nur auf die Energiekosten können Sie etwa mit Ihrem Jahresverbrauch oder der Wahl eines bestimmten Stromanbieters aktiv einwirken. Die Kosten für die Netzgebühren, Steuern und Abgaben unterliegen hingegen gesetzlichen Vorschriften und lassen sich nicht von Ihnen beeinflussen.

Energiekosten

Die Energiekosten werden vom Energieversorger frei festgelegt und bestehen aus dem Arbeitspreis und dem Grundpreis. Der Arbeitspreis wird auf der Grundlage Ihres tatsächlichen Stromverbrauchs berechnet und stellt den Preis je verbrauchter Kilowattstunde (kWh) Strom dar. Der Preis pro kWh variiert je nach Stromanbieter und Wohnort. Der Grundpreis deckt die Fixkosten Ihres Stromlieferanten. Dabei handelt es sich um eine festgelegte Gebühr, die unabhängig vom Stromverbrauch anfällt und sich je nach Anbieter unterscheidet. Zudem werden die Strompreisbremse sowie allfällige Rabatte und Boni in die Energiekosten einbezogen.

Netzgebühren

Obwohl die Netzgebühren für den jeweiligen Netzbetreiber gelten, werden sie nicht von jenem fixiert. Die Regulierungsbehörde E-Control entscheidet über deren Höhe und passt diese jedes Jahr für die österreichischen Bundesländer an. Dadurch sollen faire Bedingungen im liberalisierten Strommarkt geschaffen werden. Neben dem Arbeitspreis und Grundpreis fließen die Netznutzungsentgelte, die Netzverlustentgelte und das Entgelt für Messleistungen in die Kosten mit ein. Verwendet werden die Gebühren unter anderem für die Installation, die Instandhaltung und den Ausbau des Stromnetzes sowie den Betrieb von Messeinrichtungen und Stromzählern.

Steuern und Abgaben

Der Steuern- und Abgabenteil fällt unabhängig vom gewählten Stromanbieter an und ist an den Staat abzuführen. Er unterscheidet sich von Ort zu Ort, da jede Gemeinde die Kosten autonom definieren kann. Die Steuern und Abgaben dienen der Finanzierung verschiedener nationaler Aufgaben und politischer Ziele. Beispiele dafür sind die Elektrizitätsabgabe, die Gebrauchsabgabe, die Umsatzsteuer, die Erneuerbaren-Förderkosten oder der Biomassenzuschlag.

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Viktoria Blaschek CHECK24 Österreich

Viktoria Maria Blaschek

Online-Redakteurin

Viktoria stieg unmittelbar nach ihrer Schauspielausbildung und dem Masterstudium in Publizistik- und Kommunikationswissenschaften als Online-Redakteurin bei CHECK24 ein. Sie schreibt über komplexe Finanz- und Energiethemen und sorgt dafür, dass Sie alle relevanten Informationen zu unseren Vergleichen erhalten.

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