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Tagesgeld: Vermeiden Sie diese 7 Fehler

Tagesgeld ist eine sehr sichere Form der Geldanlage. Sie bekommen Zinsen und bleiben gleichzeitig flexibel – das heißt, Sie können, im Gegensatz zum Festgeld, jederzeit auf Ihr Geld zugreifen. Damit Sie das Tagesgeldkonto ideal nutzen, gibt es allerdings einige Aspekte zu beachten. In diesem Ratgeber erfahren Sie, welche Fehler häufig gemacht werden und wie Sie diese vermeiden können.

Die wichtigsten Infos zusammengefasst

  • Lassen Sie Ihr Geld nicht unverzinst auf dem Girokonto liegen

  • Nutzen Sie ein Tagesgeldkonto für den Notgroschen

  • Notfallreserve wirklich nur für Notfälle

  • Tagesgeld im Ausland - Informieren Sie sich über Steuern auf Zinserträge

1. Nichts mit seinem Geld machen

Viele Menschen lassen ihr Geld einfach auf dem Girokonto liegen. Doch das Girokonto bietet meist kaum oder gar keine Zinsen. Damit verlieren Sie auf Dauer indirekt Geld. Geld, das nicht arbeitet, verliert im Laufe der Zeit durch die Inflation an Wert. Außerdem entgehen Ihnen Zinserträge, die Sie auf einem Tagesgeldkonto erwirtschaften könnten. Nutzen Sie deshalb unbedingt den Zinseszins-Effekt. Wenn Sie Geld anlegen, erhalten Sie nicht nur Zinsen auf das ursprünglich eingezahlte Kapital, sondern auch auf die bereits erwirtschafteten Zinsen. Hier ein Rechenbeispiel - angenommen wird auf die Dauer von 10 Jahren ein durchschnittlicher Zinssatz von 2,5 % Effektivzins p.a. am Tagesgeldkonto und keine Zinsen am Girononto.

 

  Girokonto Tagesgeld
Kontostand 10.000 € 10.000 €
Zinserträge 0 € 2.800 €
Nach 10 Jahren 10.000 € 12.800 €
Unser Tipp

Lassen Sie Ihr Geld nicht untätig auf dem Girokonto liegen. Nutzen Sie stattdessen ein Tagesgeldkonto, um von Zinsen und dem Zinseszins-Effekt zu profitieren.

2. Unseriöse Angebote

Seien Sie bei Angeboten, die weit über dem üblichen Marktzins liegen, vorsichtig. Häufig handelt es sich dabei um unseriöse Lockangebote, die von dubiosen Anbietern, oft aus dem Ausland, stammen. In unserem Geldanlage-Vergleich finden Sie nur Banken aus Ländern mit guter oder sehr guter Bonität. Hier können Sie sich auch einen Überblick über die aktuellen Sparzinsen verschaffen. Wichtig zu wissen: In Österreich und der EU sind durch die Einlagensicherung Beträge bis zu 100.000 Euro pro Person und Bank gesetzlich geschützt. Falls die Bank also in Schwierigkeiten gerät, ist ihr Erspartes trotzdem abgesichert.

Unser Tipp

Vergleichen Sie die aktuellen Angebote für Tagesgeldkonten. Am schnellsten geht das über ein Vergleichsportal. Falls Sie sich direkt bei den Banken erkundigen, achten Sie darauf, dass die Zinsen nicht unrealistisch hoch sind. Prüfen Sie bei ausländischen Banken unbedingt die Bonität des Landes.

3. Auf Aktionszeiträume achten

Viele Banken locken mit sogenannten Aktionszinsen. Diese hohen Zinsen gelten oft nur für einen begrenzten Zeitraum. Nach Ablauf der Aktion sinkt der Zinssatz auf das übliche Marktniveau ab. Achten Sie deshalb beim Tagesgeldkonto auf den effektiven Jahreszins (Effektivzins p.a.). Dieser Wert zeigt die tatsächlichen jährlichen Zinsen an und berücksichtigt alle Kosten sowie Zinsanpassungen.

Unser Tipp

Achten Sie genau darauf, wie lange der hohe Zinssatz gilt und nutzen Sie Vergleichsportale, um den besten Effektivzins p.a. zu finden.

4. Notgroschen wirklich nur im Notfall

Ein Tagesgeldkonto ist ideal für eine Notfallreserve. Das bedeutet, Sie halten einen Teil Ihres Geldes zurück, um unvorhergesehene Ausgaben schnell abdecken zu können. Ein klassischer Fall dafür ist eine teure, aber notwendige Autoreparatur. Wir empfehlen, drei bis vier Nettomonatsgehälter als Reserve immer verfügbar zu haben. Wie der Name schon sagt, sollten Sie die Notfallreserve wirklich nur im Notfall verwenden. Nicht für Urlaube oder andere nicht unbedingt notwendige Ausgaben.

Unser Tipp

Legen Sie drei bis vier Nettomonatsgehälter als Notfallreserve auf ein Tagesgeldkonto. Nutzen Sie den Notgroschen ausschließlich für finanzielle Notfälle. Denken Sie daran, das Konto wieder aufzufüllen, wenn Sie darauf zurückgreifen müssen.

5. Inflation bedenken

Die Inflation beschreibt den allgemeinen Anstieg der Preise. Wenn Sie Geld auf einem Konto ohne oder mit sehr niedrigen Zinsen parken, kann die Inflation dazu führen, dass Ihr Vermögen real an Wert verliert. Ein einfaches Beispiel: Der Wochenendeinkauf im Supermarkt hat letztes Jahr 100 Euro gekostet. Dieses Jahr kostet derselbe Einkauf wegen gestiegener Preise durch Inflation 110 Euro. Mit dem unverzinsten Geld auf dem Girokonto bekommen Sie heuer im Supermarkt für 100 Euro weniger als letztes Jahr.

Unser Tipp

Ein Tagesgeldkonto bietet Zinsen, die zumindest einen Teil der Inflation ausgleichen können. Informieren Sie sich auch über langfristige Anlageformen, die unter Umständen höhere Renditen bringen können.

6. Steuern auf Zinserträge im Ausland

In Österreich müssen Zinserträge versteuert werden. Diese Steuer heißt Kapitalertragssteuer (KESt). Der Steuersatz für Zinserträge aus Geldeinlagen (z.B. für Zinsen aus Sparbüchern und Girokonten) liegt bei 25 %. Für alle anderen Einkünfte aus Kapitalvermögen (Aktiengewinne etc.) beträgt der Steuersatz 27,5 Prozent. Bei ausländischen Tagesgeldkonten kann es andere Regelungen geben.

Unser Tipp

In Österreich zieht die Bank die KESt automatisch von Ihren Zinseinnahmen ab. Sie müssen sich also nicht selbst darum kümmern. Bei Anbietern im Ausland erfolgt die Steuerabführung oft nicht automatisch, was zu Problemen führen kann. Wer seine Kapitaleinkünfte nicht angibt, riskiert nicht nur hohe Nachzahlungen, sondern auch strafrechtliche Konsequenzen in Österreich.

7. Nicht nur mit Tagesgeld sparen

Beim Sparen ist es wichtig, den richtigen Mix zu haben. Legen Sie nicht Ihr gesamtes Geld auf ein Tagesgeldkonto, sondern nur eine Notfallreserve. Informieren Sie sich auch über langfristige Anlageformen und lassen Sie das Geld dort mehrere Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte liegen. Durch den Zinseszins-Effekt machen Sie automatisch Gewinn. Der Vorteil des Tagesgeldkontos ist seine Flexibilität. Sie haben jederzeit Zugriff auf Ihr Erspartes.

Unser Tipp

Kombinieren Sie ein flexibles Tagesgeldkonto mit festen Anlagen, um von beiden Vorteilen zu profitieren.

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Lukas Kosch CHECK24 Österreich

Lukas Kosch

Online-Redakteur

Lukas hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft studiert und war 13 Jahre lang bei einem Radiosender tätig. Der erfahrene Journalist stellt seit dem Start von CHECK24 in Österreich sicher, dass die Informationen zu unseren Vergleichen leicht verständlich und unkompliziert aufbereitet werden.