In Österreich, wo die Winter oft kalt und lang sein können und die Heizkosten einen beträchtlichen Teil der Haushaltsausgaben ausmachen, ist die wirtschaftliche Nutzung der Heizung ein wichtiges Thema für viele Haushalte. Besonders bei längeren Abwesenheiten stellt sich die Frage, wie Sie am besten mit der Heizung umgehen sollten. Die richtige Heizstrategie kann nämlich nicht nur den Geldbeutel schonen, sondern auch zum Umweltschutz beitragen. Dieser Ratgeber zeigt, was bezüglich des Heizverhaltens während einer Abwesenheit zu berücksichtigen ist und liefert Ihnen Orientierung für energieeffiziente und kostensparende Lösungen.
Die Entscheidung, ob die Heizung bei Abwesenheit ausgeschaltet oder weiterbetrieben werden soll, hängt unter anderem von der Dauer der Abwesenheit, der Gebäudeisolierung und der Art des Heizsystems ab. Generell wird empfohlen, die Heizung nicht komplett abzudrehen, sondern die Temperatur moderat abzusenken. So können Sie zwar Energie sparen, vermeiden aber gleichzeitig auch etwaige Schäden und müssen bei der Rückkehr nicht auf entsprechenden Komfort verzichten. In folgenden Situationen ist das Potenzial für Einsparungen durch Temperaturreduzierungen besonders groß.
Bei kurzer Abwesenheit, die als Zeitraum von einigen Stunden bis zu einem Tag definiert wird, ist es in der Regel nicht sinnvoll, die Heizung vollständig abzudrehen. Der Energieaufwand zum Wiederaufheizen ist in einem solchen Fall oft höher als die kurzfristige Einsparung. Stattdessen empfiehlt sich ein Herabsetzen der Temperatur um zwei bis drei Grad, wenn Sie beispielsweise zur Arbeit gehen, einen Tagesausflug machen oder einen Abend außer Haus sind. Dies ermöglicht eine schnelle Wiedererwärmung bei der Rückkehr und verhindert gleichzeitig ein zu starkes Auskühlen der Wände, was vor allem in älteren Gebäuden wichtig sein kann, um Feuchtigkeit und Schimmelbildung vorzubeugen. Moderne Thermostate oder Smart Home-Systeme können die Temperaturanpassungen automatisch vornehmen und so für optimale Energieeffizienz sorgen.
Bei längerer Abwesenheit, wie einem Winterurlaub, einer Dienstreise oder einem Krankenhausaufenthalt, ist es sinnvoll, die Heizung deutlich herunterzuregeln und auf einer niedrigen Stufe weiterlaufen zu lassen. Empfehlenswert ist eine Temperatur von etwa 12-15 °C. Auch wenn Sie nach dem Zurückkommen Ihren Wohnraum wieder aufheizen müssen, verbraucht dieser Vorgang vergleichsweise weniger Energie und die Einsparung während der Abwesenheit übersteigt den Mehraufwand dafür. Schalten Sie die Heizung jedoch niemals komplett ab, um Schäden an der Bausubstanz und Schimmelbildung vorzubeugen. Bei Wärmepumpen kann eine zu starke Absenkung unter Umständen sogar ineffizient sein. Smart Home-Geräte erlauben auch hier eine präzise Steuerung und können die Heizung rechtzeitig vor Ihrer Rückkehr wieder hochfahren.
Beachten Sie, dass viele Versicherungen eine 72-Stunden-Klausel haben, die besagt, dass bei einer Abwesenheit von mehr als 72 Stunden bestimmte Vorkehrungen getroffen werden müssen. So sollten Sie beispielsweise bei längerer Abwesenheit den Hauptwasserhahn abdrehen, um potenzielle Wasserschäden zu vermeiden. Mit dieser Vorsichtsmaßnahme können unentdeckte Lecks und Rohrbrüche verhindert sowie das Risiko von Frostschäden in kalten Jahreszeiten reduziert werden.
Während Sie im Sommer die Heizung am besten direkt am Heizkessel ganz ausschalten, sollten Sie dies im Winter unbedingt bleiben lassen. Obwohl das Abdrehen der Heizung auf den ersten Blick als energiesparende Maßnahme erscheinen mag, birgt es erhebliche Risiken und kann letztendlich sogar zu höheren Kosten führen. So können bei niedrigen Außentemperaturen Leitungen einfrieren und platzen. Zudem kühlen die Räume stark aus, wodurch Feuchtigkeit an den Wänden kondensieren kann. Insbesondere in gut gedämmten Neubauten ist der Einspareffekt durch komplettes Abschalten ohnehin geringer.
Da Sie nun wissen, wie Sie Ihre Heizung bei Abwesenheit im Winter einstellen, stellt sich die Frage nach dem richtigen Lüften. Mehr Informationen dazu finden Sie in diesem Ratgeber.
Online-Redakteurin
Viktoria stieg unmittelbar nach ihrer Schauspielausbildung und dem Masterstudium in Publizistik- und Kommunikationswissenschaften als Online-Redakteurin bei CHECK24 ein. Sie schreibt über komplexe Finanz-, Versicherungs- und Energiethemen und sorgt dafür, dass Sie alle relevanten Informationen zu unseren Vergleichen erhalten.