In Österreich bleibt Bargeld weiterhin ein wichtiger Bestandteil des Zahlungsverkehrs. Doch mit dessen Verwendung geht auch ein gewisses Risiko einher, Falschgeld zu erhalten. Gefälschte Banknoten und Münzen können nicht nur finanzielle Verluste verursachen, sondern auch rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, wenn sie weitergegeben werden. Dieser Ratgeber zeigt Ihnen, wie Sie Falschgeld erkennen können, welche Sicherheitsmerkmale echte Banknoten aufweisen und wie Sie im Verdachtsfall richtig handeln. Mit dem Wissen schützen Sie sich effektiv vor Kriminellen und tragen dazu bei, die Verbreitung von Falschgeld zu verhindern.
Falschgeld erkennen Sie anhand zweier Ansätze: dem schnellen Check und dem intensiveren Check. Beide Methoden helfen, die Echtheit von Banknoten zu überprüfen, unterscheiden sich jedoch in Aufwand und Genauigkeit. Während sich der schnelle Check für den Alltag eignet, wird der intensivere Check bei Verdachtsfällen oder im professionellen Umfeld genutzt.
Der schnelle Check der Sicherheitsmerkmale basiert auf dem Prinzip „Fühlen, Sehen, Kippen“ und kann in wenigen Sekunden durchgeführt werden.
Griffige Struktur: Echte Banknoten bestehen aus reißfestem, robustem Baumwollpapier.
Erhabene Linien: An den linken und rechten Seitenrändern der Vorderseite sind fühlbare, kurze Linien eingearbeitet.
Reliefdruck: Der Schriftzug, die große Wertzahl und das Hauptmotiv sind gut spürbar und heben sich von der Oberfläche ab.
Wasserzeichen: Beim Halten der Banknote gegen das Licht erscheinen ein schemenhaftes Motiv, ein Fenster und die Wertzahl.
Sicherheitsfaden: Ein dunkler Streifen wird sichtbar, der oft mit einer Mikroschrift (Euro-Symbol und Wertzahl) versehen ist.
Porträt-Fenster: Bei bestimmten Banknoten wird ein durchsichtiges Fenster deutlich, das ein Porträt darstellt.
Hologramm: Das Folienelement zeigt beim Kippen die Wertzahl, ein Fenster oder Tor sowie das Euro-Symbol.
Smaragdzahl: Eine glänzende Zahl wechselt ihre Farbe von Smaragdgrün zu Tiefblau. Bei höheren Wertscheinen sind zusätzlich Euro-Symbole darauf zu finden.
Glanzstreifen: Auf der Rückseite ist ein goldener Streifen mit der Wertzahl und Euro-Symbolen abgebildet.
Damit Sie Falschgeld erkennen, sollten Sie zusätzlich auf ungewöhnliche Farben oder unscharfe Drucke achten. Außerdem empfiehlt es sich, die Sicherheitsmerkmale immer in Kombination zu kontrollieren, da oft nur einzelne Eigenschaften nachgeahmt werden.
Für einen intensiveren Check kommen technische Hilfsmittel zum Einsatz.
Chemische Stifte reagieren mit der Stärke im Papier. Echte Banknoten bleiben farblos, während sich Kopien dunkel verfärben. Geldprüfstifte sind kostengünstig und einfach in der Anwendung, allerdings weniger effektiv bei hochwertigen Fälschungen.
UV-Lampen beleuchten Banknoten mit ultraviolettem Licht, wodurch fluoreszierende Sicherheitsmerkmale sichtbar werden. Echte Euro-Banknoten enthalten UV-aktive Fasern und Symbole, die unter dem UV-Licht strahlen.
Sie analysieren mehrere Sicherheitsmerkmale gleichzeitig, darunter UV-Elemente, Infrarot-Muster, magnetische Signale und Größe der Banknoten. Verdächtige Scheine lösen einen Alarm aus. Elektronische Geldscheinprüfer bieten Zuverlässigkeit und sind ideal für Unternehmen mit hohem Bargeldaufkommen.
Diese Geräte zählen Banknoten automatisch und prüfen parallel die Echtheit durch verschiedene Technologien wie UV-Licht und Magnetismus. Sie sind praktisch für das Handling großer Mengen Bargeld.
Lupen ermöglichen die Untersuchung von Mikroschrift und feinen Druckmustern, während Weißlicht-Geräte Wasserzeichen und andere optische Merkmale sichtbar machen.
Gefälschte Münzen kommen zwar seltener vor als gefälschte Banknoten, sind jedoch auch im Umlauf. Besonders betroffen sind 1- und 2-Euro-Münzen, da sie durch ihre Bimetall-Struktur und hohe Verbreitung für Kopien attraktiv sind. Das Falschgeld erkennen Sie auch in diesem Fall, indem Sie bestimmte Sicherheitsmerkmale berücksichtigen.
Bei echten Münzen hebt sich das Münzbild klar und fühlbar von der Oberfläche ab, während Fälschungen häufig unscharfe oder schlecht ausgeprägte Prägungen aufweisen. Zudem sind 1- und 2-Euro-Münzen zweifarbig und bestehen aus einem leicht magnetischen Mittelstück, während der äußere Ring nicht magnetisch ist. Nachgemachte Münzen sind hingegen keineswegs oder gar vollständig magnetisch. Ein weiterer Hinweis ist die Randprägung. Diese ist bei Originalen sauber und gleichmäßig, während sie bei Fälschungen oft unregelmäßig erscheint. Um die Echtheit zu garantieren, können ein Magnettest oder die genaue visuelle Kontrolle helfen.
Reichen Sie das Falschgeld auf keinen Fall an andere Personen weiter. Neben dessen Besitz, Ein- oder Ausfuhr ist auch die Weitergabe strafbar, wenn sie mit dem Vorsatz geschieht, es als echt auszugeben.
Melden Sie den Vorfall unverzüglich bei der Polizei. Die Behörde nimmt das Falschgeld entgegen und leitet weitere Schritte ein.
Alternativ können Sie die verdächtige Banknote auch bei Ihrer Bank oder direkt bei der Österreichischen Nationalbank (OeNB) vorbeibringen. Dort werden Ihre Daten aufgenommen und das Bargeld zur Prüfung übermittelt.
Lassen Sie sich von der Polizei oder Bank eine Bestätigung über die Abgabe des Falschgelds ausstellen. Diese dient als Nachweis und zeigt, dass Sie korrekt gehandelt haben.
Beachten Sie, dass Falschgeld keinen Wert hat und nicht ersetzt wird. Ersatzansprüche können nur gegen die Person geltend gemacht werden, von der Sie das Falschgeld erhalten haben. Das gestaltet sich in der Praxis aber leider als schwierig.
Die Falschgeld Strafe für die Weitergabe in Österreich hängt davon ab, ob dies vorsätzlich oder unwissentlich geschieht.
Personen, die Falschgeld unwissentlich erlangen, machen sich erst dann strafbar, wenn sie es weitergeben, obwohl ihnen inzwischen bewusst ist, dass es sich um eine Fälschung handelt. Geschieht dies dennoch, droht gemäß § 236 StGB eine Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr oder eine Geldstrafe bis zu 720 Tagessätzen.
Wer Falschgeld bewusst als scheinbar echte Banknoten in Umlauf bringt, wird härter bestraft. Laut § 233 StGB droht in diesem Fall eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren. Wenn der Nennwert der Blüten mehr als 300.000 Euro beträgt, kann die Falschgeld Strafe sogar auf bis zu zehn Jahre Inhaftierung steigen.
Online-Redakteurin
Viktoria stieg unmittelbar nach ihrer Schauspielausbildung und dem Masterstudium in Publizistik- und Kommunikationswissenschaften als Online-Redakteurin bei CHECK24 ein. Sie schreibt über komplexe Finanz-, Versicherungs- und Energiethemen und sorgt dafür, dass Sie alle relevanten Informationen zu unseren Vergleichen erhalten.