Unterschied Vollkasko und Teilkasko

Eine Kaskoversicherung ist eine freiwillige Versicherung, die zusätzlich zur obligatorischen Kfz-Haftpflichtversicherung abgeschlossen werden kann. Im Gegensatz zur Haftpflichtversicherung, die Schäden an Dritten abdeckt, schützt die Kaskoversicherung das eigene Fahrzeug vor verschiedenen Risiken. Dafür gibt es 2 Varianten – die Teilkaskoversicherung und die Vollkaskoversicherung. In diesem Ratgeber erfahren Sie die Unterschiede und bekommen alle Informationen, um sich für die passende Autoversicherung zu entscheiden.

Die gesetzlich vorgeschriebene Kfz-Haftpflichtversicherung ist rein dafür da, Schäden an anderen Personen, Fahrzeugen oder Gegenständen abzudecken. Wenn Sie also zum Beispiel einen Unfall mit Blechschaden verursachen, zahlt Ihre Haftpflicht die Schäden am anderen Auto. Ihr eigenes Auto ist damit aber nicht abgedeckt. Wenn Ihr Auto von Hagel beschädigt wird, bringt die Haftpflichtversicherung auch nichts. Mit einer Kaskoversicherung schützen Sie sich also vor finanziellen Risiken. Unfälle, Diebstahl oder Naturkatastrophen können hohe Reparaturkosten verursachen. Die passende Kaskoversicherung übernimmt einen Großteil dieser Kosten.

Die Teilkaskoversicherung bietet einen grundlegenden Schutz für das Fahrzeug. Sie deckt Schäden ab, die durch äußere Einflüsse verursacht werden, wie zum Beispiel:

Zusätzlich zu den Leistungen der Teilkasko deckt sie auch folgende Schäden an Ihrem Auto ab:

Die Entscheidung für Teilkasko oder Vollkasko hängt von verschiedenen Faktoren ab:

Fahrzeugalter und Fahrzeugwert: Bei älteren Fahrzeugen lohnt sich eine Vollkasko in der Regel nicht mehr, da der Restwert niedriger ist. Umgekehrt ist es bei neuen Autos. Je nach Neupreis Ihres Autos empfehlen wir nach rund 3-5 Jahren (ab Erstzulassung) die verschiedenen Versicherungen zu vergleichen. Bei Leasingautos wird in der Regel eine Vollkaskoversicherung gefordert.

Fahrprofil: Wer oft fährt hat ein höheres Unfallrisiko. Dazu gibt es auch Unterschiede zwischen Stadt und Land. Wenn Sie das Auto zum Beispiel häufiger in der Stadt parken, ist es eher von Vandalismus oder Parkschäden betroffen. Im Stadtverkehr kommt es auch öfter zu Unfällen.

Finanzielle Situation: Die Vollkasko ist in der Regel teurer als die Teilkasko, Sie haben damit also höhere Fixkosten. Bedenken Sie aber auch, dass Sie mit einer Teilkasko nach einem selbst verschuldeten Unfall mit Totalschaden kein Auto mehr haben und auch keinen Cent dafür von der Versicherung bekommen.

Persönliche Präferenzen: Vollkasko bietet umfassenden Schutz und finanzielle Absicherung. Teilkasko verursacht niedrigere laufende Kosten, dafür kann es nach einem selbst verursachten Unfall teuer werden.

Neben den grundsätzlichen Leistungen gibt es oft auch zusätzliche Optionen bei Kaskobersicherungen. 

Selbstbehalt: Durch einen höheren Selbstbehalt können Sie die Versicherungsprämie senken. Der Selbstbehalt ist jener Betrag, den Sie im Schadensfall selbst tragen. Den Rest übernimmt die Versicherung.

Grobe Fahrlässigkeit: In manchen Fällen kann die Versicherung aussteigen, wenn der Schaden durch grobe Fahrlässigkeit verursacht wird. 

Neuwertentschädigung: Bei einem selbst verschuldeten Totalschaden oder bei Diebstahl zahlt die Versicherung nur den Zeitwert des Autos. Vor allem im ersten Jahr verlieren Fahrzeuge schnell an Wert. Mit der Neuwertentschädigung kann man diesen finanziellen Verlust minimieren.