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Mietwagen buchen: Geld sparen und Kostenfallen vermeiden

Die wichtigsten Infos zusammengefasst

  • Frühzeitig flexibel buchen: Buchen Sie einen stornierbaren Mietwagen, um auf ein besseres Angebot reagieren zu können.

  • Auf Größe und Luxus verzichten: Kompaktere Fahrzeugklassen sind deutlich billiger und oft völlig ausreichend.

  • Preise vergleichen: Zahlt sich immer aus - unabhängig vom Zeitpunkt der Buchung.

  • Genau informieren: Überlegen Sie, welche Leistungen Sie brauchen und lassen Sie sich zu keinen teuren Extras überreden.

  • Schäden dokumentieren: Machen Sie Fotos und Videos bei der Abholung und bei der Rückgabe, um ungerechtfertigte Ansprüche des Vermieters zu vermeiden.

Mit einem Mietwagen sind Sie auf Reisen jederzeit flexibel und können das Urlaubsland erkunden. Damit die Buchung, der Urlaub selbst und auch die Zeit danach stressfrei ist, gibt es einige Dinge zu beachten. Mit diesen Tipps finden Sie einen günstigen Mietwagen und vermeiden die Fehler, die richtig teuer werden können.

Was ist vor der Buchung zu beachten?

Mietwagen buchen - auf die Details kommt es an

Welche Versicherung soll ich nehmen?

Extras können teuer werden

Zusatzfahrer oder Zusatzfahrerin

Auto abholen

Mietwagen zurückgeben

Die richtige Vorbereitung - Was ist vor der Buchung zu beachten?

Frühzeitig flexibel buchen und Preise vergleichen

Wer früh bucht, bekommt gute Angebote und hat eine größere Auswahl. Achten Sie aber unbedingt darauf, dass der Mietwagen stornierbar ist. Doch auch Last-Minute-Buchungen können sich lohnen. Oft gibt es kurzfristig sehr günstige Angebote, wenn Vermieter ihre Flotten auslasten möchten. Allerdings besteht dabei das Risiko, dass die gewünschte Fahrzeugklasse nicht mehr verfügbar ist. Bei knapper Verfügbarkeit kann es auch sein, dass die Preise ansteigen.

Einfach ist günstig - Die passende Fahrzeugklasse wählen 

Muss es wirklich der SUV oder ein Auto mit Ledersitzen sein? Machen Sie sich Gedanken darüber, wofür Sie den Mietwagen brauchen. Reisende können viel Geld sparen, wenn sie sich für eine kompaktere Fahrzeugklasse entscheiden und auf überflüssigen Platz oder Luxus verzichten. Wenn Sie Städte und kleine Orte besuchen sind kleinere Fahrzeuge praktischer. Falls Sie eine ausgedehnte Reise mit der ganzen Familie planen oder viel Gepäck dabei haben, macht ein größeres Fahrzeug mit ausreichend Stauraum Sinn.

CHECK24 Tipp

Buchen Sie frühzeitig ein passendes Auto, das bis kurz vor dem Urlaub stornierbar ist. Wenn es später ein besseres Angebot gibt, die alte Buchung stornieren und neu buchen. Unabhängig vom Buchungszeitpunkt ist es immer ratsam Preise zu vergleichen, um ein günstiges Mietauto zu bekommen.

Mietwagen buchen – auf die Details kommt es an

Abholort kann Geld sparen

Mietwagen an Flughäfen und Hauptbahnhöfen sind meist teurer als an anderen Standorten – am meisten kostet die direkte Lieferung zum Hotel. Überlegen Sie also, ob sich die Ersparnis lohnt oder ob der Aufwand, mit Kindern und Gepäck in überfüllten Bussen zur Stadtstation zu fahren, zu groß ist. Auch direkt am Flughafen gibt es Einsparpotenzial: Wer auf eine Station im Terminal verzichtet, kann oft Geld sparen.

Viele Anbieter haben Büros und Parkplätze etwas außerhalb des Flughafens, wo die Preise meist günstiger sind. In der Regel gibt es kostenlose Shuttlebusse, die Sie in wenigen Minuten zur Mietstation bringen. Ein weiterer Tipp: Nicht alle Mitreisenden müssen bei der Abholung dabei sein. Die eingetragene Hauptperson kann den Wagen allein übernehmen und den Rest der Gruppe samt Gepäck später am Terminal einsammeln. 

Tankregelung – Voll/Voll ist am besten

Achten Sie bei Mietwagen-Angeboten unbedingt auf die Tankregelung. Am transparentesten und meist am günstigsten ist die Voll/Voll-Option: Sie übernehmen das Auto mit vollem Tank und geben es genauso wieder zurück. Wichtig dabei: Prüfen Sie direkt bei der Abholung, ob der Tank wirklich voll ist. Vor der Rückgabe sollten Sie möglichst nah an der Mietstation noch einmal tanken. Zur Sicherheit empfiehlt es sich, ein schnelles Handyfoto vom Tankstand zu machen – so gibt es später keine Diskussionen, und Sie zahlen nur den Kraftstoff, den Sie tatsächlich verbraucht haben.

CHECK24 Hinweis

Bei Tankregelungen wie Voll/Leer, Leer/Leer oder „gleicher Füllstand“ zahlen Sie in der Regel drauf. Entweder stellt der Anbieter Ihnen den Kraftstoff zu überhöhten Preisen in Rechnung – oft mit der Begründung, dass Aufwand und Personal für das Nachfüllen einkalkuliert werden – oder die Tankanzeige ist zu ungenau, um den Wagen exakt mit dem gleichen Füllstand zurückzugeben. In beiden Fällen riskieren Sie zusätzliche Kosten, die sich mit der Voll/Voll-Option einfach vermeiden lassen.

Versicherung

Wie beim eigenen Auto gilt auch für den Mietwagen: Mit einer Vollkaskoversicherung haben Sie den umfangreichsten Schutz und somit in den meisten Fällen keinen Stress. Diese Versicherung ist aber natürlich teurer als Kfz-Haftpflicht oder Teilkasko.

Egal für welche Versicherung Sie sich entscheiden - achten Sie auf eine möglichst hohe Deckungssumme, um sich vor hohen Kosten im Schadensfall zu schützen. Allerdings übernimmt die Haftpflicht nur Schäden an Dritten – Ihr eigenes Fahrzeug ist damit nicht abgesichert.

Um Reparatur- oder Wiederbeschaffungskosten für den Mietwagen abzudecken, benötigen Sie eine Vollkaskoversicherung. Eine Teilkaskoversicherung greift meist nur bei Diebstahl, Einbruchschäden (zum Beispiel, wenn das Auto aufgebrochen wird, um fest verbaute Teile wie das Navi oder Radio zu stehlen) oder – je nach Vertrag – bei Wildunfällen und Glasbruch.

Für Kratzer, Dellen oder Unfallschäden am Mietwagen kommt nur die Vollkaskoversicherung auf. Hier gibt es zwei Varianten:

Mit Selbstbehalt

Sie tragen Schäden bis zu einer vereinbarten Summe (oft mehrere Hundert Euro) selbst, zahlen aber meist eine niedrigere Mietgebühr.

Ohne Selbstbehalt

Auch kleine Schäden werden komplett übernommen, die Miete ist dafür oft etwas teurer.

Zudem sollten Sie prüfen, ob Scheiben, Reifen, Unterboden und Dach mitversichert sind, da diese oft ausgenommen sind. Ein genauer Blick auf die Vertragsbedingungen kann Ihnen teure Überraschungen ersparen.

CHECK24 Tipp

Wichtig - lassen Sie sich vor Ort keine teuren Zusatzpakete aufschwatzen. Überlegen Sie im Vorfeld genau, was Sie brauchen und buchen Sie die entsprechenden Leistungen. Planen Sie nur kurze Fahrten dann brauchen Sie vermutlich keine Extras. Sind Sie viel unterwegs, teilweise auch auf unbefestigten Straßen, zahlt sich ein Reifen- und Unterbodenschutz etc. sicherlich aus.

Navi, Kindersitze und Co. - Extras können teuer werden

Mietwagen sind in vielen Urlaubsländern zwar oft günstig, doch einige Anbieter verdienen an teuren Extras. Dazu gehören zusätzliche Fahrer, Navigationssysteme, Kindersitze und sogar Winterreifen, die außerhalb der Hauptwinterzeit (meist von November bis März) oft extra berechnet werden. Um versteckte Kosten zu vermeiden, sollten Sie gezielt nach Tarifen suchen, bei denen die gewünschten Extras bereits inklusive sind. Alternativ können Sie einige Dinge einfach selbst mitbringen.

Ein Navigationssystem muss nicht teuer dazugebucht werden. Nehmen Sie einfach Ihr mobiles Navi von Zuhause mit oder nutzen Sie Ihr Smartphone mit einer Navigations-App – dank der EU-Regelung zum kostenlosen Datenroaming ist das in vielen Ländern ohne Zusatzkosten möglich. Achten Sie jedoch darauf, elektronische Geräte nicht unbeaufsichtigt im Auto zu lassen, um Diebstahl zu vermeiden.

Auch beim Kindersitz lässt sich sparen: Viele Airlines erlauben die kostenlose Mitnahme im Flugzeug. So können Sie den Sitz bereits auf der Reise nutzen und sich die Mietgebühr vor Ort sparen. Achtung wenn Sie nicht den eigenen Kindersitz mitnehmen wollen: Buchen Sie rechtzeitig - Kindersitze sind beliebt und daher besonders in der Hauptreisezeit schnell ausgebucht.

Zusatzfahrer oder Zusatzfahrerin

Möchten Sie sich beim Fahren abwechseln? Dann sollten Sie unbedingt darauf achten, eine zusätzliche Fahrerin oder einen zusätzlichen Fahrer offiziell eintragen zu lassen. Falls eine nicht eingetragene Person das Auto fährt und einen Unfall verursacht, übernimmt die Versicherung den Schaden in der Regel nicht – das kann teuer werden.

Die Gebühren für Zusatzfahrer variieren je nach Anbieter. Manche Vermieter bieten Tarife an, bei denen bereits ein zweiter Fahrer inklusive ist. Ein Blick in die Mietbedingungen hilft, unangenehme Überraschungen zu vermeiden.

Kilometerbegrenzung und Zusatzkosten beachten

Manche Angebote haben eine Kilometerbegrenzung. Wer darüber fährt, zahlt extra. Eine Mietwagenbuchung mit unbegrenzten Kilometern kann sich lohnen, vor allem bei langen Strecken.

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Auto abholen

Bringen Sie Führerschein, Kreditkarte und Buchungsbestätigung mit. Manche Anbieter verlangen eine Kreditkarte auf den Namen des Hauptfahrers. Ohne diese wird das Auto oft nicht ausgehändigt.

Informieren Sie sich vor der Buchung über Vertragsdetails. Das Personal vor Ort bei der Abholung kann oft nicht gut Englisch, was die Kommunikation erschwert. Lassen Sie sich nicht zu teuren Extras oder Zusatzversicherungen überreden.

Achten Sie genau darauf, welche Mietwagenklasse Ihnen vor Ort tatsächlich angeboten wird. Es ist üblich, dass Sie nicht exakt das gebuchte Modell erhalten – meist steht in der Buchung eine Formulierung wie „VW Polo oder ähnlich“. Wichtig ist jedoch, dass Ihnen mindestens ein gleichwertiges Fahrzeug zur Verfügung gestellt wird. Wenn Sie ein Auto der Golfklasse gebucht haben, darf Ihnen kein kleineres Modell angeboten werden. Haben Sie für ein Automatikfahrzeug extra bezahlt, muss Ihnen auch eines bereitgestellt werden – ein Schaltwagen als Ersatz ist nicht akzeptabel.

Ein Upgrade in eine höhere Fahrzeugklasse ist zwar möglich, aber der Wagen sollte trotzdem zu Ihren Anforderungen passen. Falls Sie zum Beispiel einen Kombi für die Familie gebucht haben, müssen Sie kein Cabrio annehmen, das für Ihren Bedarf ungeeignet ist. Bestehen Sie in solchen Fällen auf ein passendes Modell.

Auto übernehmen

Bevor Sie losfahren, sollten Sie das Auto innen und außen gründlich auf Schäden überprüfen. Ist ein Mangel nicht im Übergabeprotokoll vermerkt, melden Sie den Schaden sofort. Andernfalls könnten Ihnen die Schäden später in Rechnung gestellt werden.

Achten Sie besonders auf empfindliche Stellen wie Stoßstangen, Außenspiegel, Felgen und Türen. In dunklen Parkhäusern können Sie mit der Taschenlampe des Handys nachhelfen. Schauen Sie außerdem, ob bei aktivierter Zündung Kontrolllampen im Auto leuchten.

Verkehrsregeln im Ausland beachten

Verkehrsstrafen können den Urlaub unnötig teuer machen. Wissen Sie, wie schnell Sie in Städten, auf Landstraßen oder Autobahnen fahren dürfen, wenn keine Schilder vorhanden sind? Gibt es mautpflichtige Straßen und wie müssen diese bezahlt werden? Wie hoch ist die erlaubte Promillegrenze und sind die Behörden im Urlaubsland besonders streng bei Geschwindigkeitsüberschreitungen? Erkundigen Sie welche Verkehrsregeln im Urlaubsland gelten. Manchmal müssen auch bestimmte Dinge wie Ersatzlampen, Feuerlöscher, Ersatzreifen etc. im Auto sein.

Mietwagen zurückgeben

Halten Sie sich unbedingt an die Tankregelung und füllen Sie den Tank mindestens bis zur vereinbarten Marke wieder auf. Im Zweifelsfall ist es besser, ein kleines bisschen mehr Kraftstoff zu tanken, um zu verhindern, dass der Anbieter Ihnen teures Nachtanken in Rechnung stellt. Waschen müssen Sie das Auto normalerweise nicht. Nur bei außergewöhnlicher Verschmutzung – zum Beispiel bei starken Flecken innen oder außen, Hundehaaren, verschütteten Getränken oder Erbrochenem – könnte der Vermieter eine Reinigung verlangen. Rauchen im Mietwagen ist übrigens weltweit verboten und wird in der Regel streng geahndet.

Machen Sie unbedingt Fotos vom Fahrzeug bei der Rückgabe. So können Sie im Streitfall nachweisen, dass der Wagen keine neuen Schäden hatte. Das ist besonders wichtig, wenn Sie das Fahrzeug außerhalb der Öffnungszeiten der Mietstation zurückgeben. Achten Sie darauf, dass der Schlüssel sicher abgegeben wird und sich niemand unbefugt Zugang verschaffen kann. Viele Anbieter haben hierfür verschlossene Einwurfkästen, deren Standort Sie am besten schon bei der Abholung erfragen. Wichtig: Vergessen Sie keine persönlichen Sachen im Auto.

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Lukas Kosch CHECK24 Österreich

Lukas Kosch

Online-Redakteur

Lukas hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft studiert und war 13 Jahre lang bei einem Radiosender tätig. Der erfahrene Journalist stellt seit dem Start von CHECK24 in Österreich sicher, dass die Informationen zu unseren Vergleichen leicht verständlich und unkompliziert aufbereitet werden.