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So schützen Sie sich gegen Kreditkartenbetrug!

Obwohl Kreditkarten über wichtige Sicherheitsmerkmale verfügen, die einen grundlegenden Schutz vor unberechtigtem Zugriff und Missbrauch gewährleisten, kann mit der Nutzung ein gewisses Risiko verbunden sein. Werden Sie Opfer eines Kreditkartenbetrugs, hat dieser oft schwere finanzielle Schäden zur Folge. Unter einem Kreditkartenbetrug versteht man übrigens unautorisierte Zahlungen oder Bargeldabhebungen durch kriminelle Personen. Diese wenden verschiedenste Methoden an, um an Ihre Kreditkarte oder Ihre Kartendaten zu gelangen. In diesem Ratgeber klären wir Sie über die gängigsten Tricks der Betrügerinnen und Betrüger auf und wie Sie sich am besten davor schützen.

Welche Arten von Kreditkartenbetrug gibt es?

Kreditkartenmissbrauch kann sowohl online als auch offline stattfinden. Die bekanntesten Arten von Kreditkartenbetrug sind Diebstahl, Skimming und Phishing.

Diebstahl

Diebstahl

Wird Ihnen die Kreditkarte gestohlen, besitzen die Diebinnen und Diebe Ihre physische Karte und haben Zugang auf die Kreditkartennummer, das Ablaufdatum und die Prüfnummer. Damit kann die Kreditkarte für bestimmte Transaktionen verwendet werden, wie etwa für Einkäufe im Internet oder in Geschäften, die eine Zahlung lediglich per Unterschrift autorisieren. Solange sie nicht auch über Ihre PIN (Persönliche Identifikationsnummer) verfügen, kann zumindest kein Bargeld am Bankomaten abgehoben werden.

Skimming

Skimming

Skimming ist eine Form des Datendiebstahls. Dabei werden die Karteninformationen durch Gerätemanipulation an Geldautomaten, Kassensystemen oder Zahlterminals ausgelesen. Das passiert beispielsweise durch ausgetauschte Kartenlesegeräte oder extra dafür angebrachte Vorrichtungen. Üblicherweise wird dafür ein Aufsatz auf den originalen Eingabeschacht geklebt, der den Magnetstreifen oder die Beschriftung der Kreditkarte scannt und speichert. Zudem können versteckt angebrachte Mikrokameras Ihre PIN ausspähen.

Phishing

Phishing

Als Phishing wird der Diebstahl Ihrer Kreditkartendaten mittels gefälschter Webseiten, E-Mails oder Kurznachrichten bezeichnet. Eine Phishing-Mail gibt vor, von einer vertrauenswürdigen Quelle wie einer Bank zu stammen und soll Sie dazu verleiten, sensible Informationen preiszugeben. Oft enthalten Phishing-Mails Anhänge mit Schadprogrammen oder Links zu nachgebauten Webseiten. Die Webseiten sehen normalen Online-Shops täuschend ähnlich. Im Zuge des Bezahlvorgangs werden Ihre Kreditkartendaten abgegriffen.

Kreditkartenbetrug verhindern: Tipps und Tricks

Kreditkarte am Körper tragen

Tragen Sie die Kreditkarte immer bei Ihnen, idealerweise direkt am Körper. Gut geschützt ist die Karte etwa in einer Innentasche der Kleidung. Befindet sich die Kreditkarte in Ihrer Handtasche oder Ihrem Rucksack, verschließen Sie diese stets sorgfältig und behalten Sie diese gut im Auge. Lassen Sie die Karte nie offen liegen, weder in Ihrem Auto, Ihrer Wohnung noch an Ihrem Arbeitsplatz. Prüfen Sie nach jeder Transaktion, ob Sie die Karte wieder an einem sicheren Ort verstaut haben. So verhindern Sie, dass diese versehentlich liegengelassen oder von Dritten entwendet wird.

Kreditkarte nicht aus der Hand geben

Überlassen Sie die Kreditkarte für einen Zahlungsvorgang niemals einer anderen Person. Besonderes Misstrauen ist geboten, wenn die Mitarbeitenden eines Restaurants oder Geschäfts mit der Kreditkarte aus Ihrem Sichtfeld verschwinden. Gehen Sie zudem beim Bezahlen vorsichtig mit der Geheimzahl um. Verdecken Sie bei der PIN-Eingabe das gesamte Feld mit Ihrer Hand. Fühlen Sie sich in einer Situation unwohl, dann verzichten Sie lieber auf die Zahlung mit der Kreditkarte. Halten Sie für solche Fälle immer Bargeld bereit.

Kreditkarte und PIN getrennt aufbewahren

Bewahren Sie Ihre Geheimzahl auf keinen Fall mit der zugehörigen Kreditkarte auf. Schreiben Sie die PIN nicht direkt auf die Karte. Geben Sie auch keinen Zettel mit der PIN in Ihre Geldtasche. Hinterlegen Sie die PIN nicht auf Ihrem Smartphone. Prägen Sie sich Ihre PIN gut ein, sonst haben kriminelle Personen ein leichtes Spiel. Das gemeinsame Verwahren von Kreditkarte und Persönlicher Identifikationsnummer gilt zudem als grob fahrlässiges Verhalten. Tritt dann ein Kreditkartenbetrug ein, haften Sie in vollem Umfang für den entstandenen Schaden.

Bei Terminals auf Auffälligkeiten achten

Achten Sie beim Geldabheben oder Bezahlen mit der Kreditkarte auf etwaige Anzeichen, die auf eine Manipulation des Bankomaten oder Terminals hindeuten könnten. Fallen Ihnen etwa ein ungewöhnlicher Karteneinzugsschacht, hervorstehende Teile, bewegliche Blendleisten oder Klebespuren auf, sollten Sie das Gerät nicht benützen. Vergewissern Sie sich, dass bei Abhebungen keine unbefugten Personen Ihnen zu nahestehen. Die Nutzung von Geldautomaten, die sich innerhalb einer Bankfiliale befinden, erhöht Ihre Sicherheit.

Mit Daten sparsam umgehen

Übermitteln Sie Ihre Kreditkartendaten niemals per E-Mail oder SMS. Banken oder Kreditkartenanbieter verschicken keine Nachrichten, in denen Sie aufgefordert werden, sensible Informationen einzugeben oder auf einen externen Link zu klicken. Haben Sie Zweifel an der Echtheit einer Meldung, wenden Sie sich jedenfalls an Ihr Kreditkarteninstitut. Hinterlegen Sie vertrauliche Daten außerdem nur bei wenigen Unternehmen. Zwar muss nicht jede Firma in betrügerischer Absicht handeln, aber dadurch kann sich das Risiko, beispielsweise von einem Hackerangriff betroffen zu sein, erhöhen.

Kreditkartenabrechnungen regelmäßig überprüfen

Überprüfen Sie Ihre Abbuchungen in regelmäßigen Zeitabständen. Dadurch lassen sich unbefugte Transaktionen schnell erkennen. Betrügerinnen und Betrüger führen häufig eine 1-Cent-Überweisung durch. Bleibt diese unbemerkt, versuchen sie auf dem gleichen Weg möglichst viel Geld vom Kreditkartenkonto abzubuchen oder nutzen die Karte zum Onlineshopping. Sollten Sie tatsächlich Unstimmigkeiten feststellen, kontaktieren Sie umgehend Ihre Bank. Gegebenenfalls muss die Kreditkarte gesperrt werden.

Beim Onlineshopping aufpassen

Die technischen Schutzmaßnahmen von Onlineshops sind unterschiedlich ausgeprägt. Kaufen Sie nur bei Händlern ein, die Ihnen seriös vorkommen. Kontrollieren Sie dazu das Impressum, das Trusted-Shops-Siegel und die Webadresse. Die URL sollte immer mit https anstatt mit http beginnen. Die meisten Kreditkartenanbieter verwenden das 3D-Secure-Verfahren, um Ihre Einkäufe im Internet sicherer zu machen. Dabei geben Sie Ihre Online-Kartenzahlungen über eine App frei. Mit einem aktuellen Antivirenprogramm schützen Sie sich zusätzlich vor Datendiebstahl.

Service Ihrer Bank nutzen

Auch die Nutzung des Serviceangebots Ihrer Bank kann zur Vorbeugung von Kreditkartenmissbrauch beitragen. Je nach Anbieter stehen Ihnen verschiedene Sicherheitsdienstleistungen und Funktionen zur Verfügung, die zumeist über eine App verwaltet werden. Beispielsweise können Sie Benachrichtigungen für all Ihre Transaktionen einrichten, die Sie idealerweise auf Betrügereien aufmerksam machen. Außerdem können Sie die Abhebe- und Bezahlvorgänge auf bestimmte Länder eingrenzen und bei Bedarf Ihre Kreditkarte sperren bzw. wieder entsperren lassen.

CHECK24 Hinweis

Sie sind trotz aller Vorsichtsmaßnahmen Opfer eines Kreditkartenbetrugs geworden? Informieren Sie Ihre Bank bzw. Ihren Anbieter sofort über den Missbrauch und lassen Sie die Kreditkarte sperren. Bemerken Sie ungewöhnliche Abbuchungen auf Ihrer Abrechnung, legen Sie einen schriftlichen Widerspruch gegen diese ein und fordern Sie das Geld mit dem sogenannten Chargeback-Verfahren zurück. Im Falle eines Diebstahls erstatten Sie zudem bei der Polizei eine Strafanzeige. In der Regel haftet das Kreditkarteninstitut für den entstandenen Schaden, außer Sie haben sich fahrlässig verhalten.

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Viktoria Blaschek CHECK24 Österreich

Viktoria Maria Blaschek

Online-Redakteurin

Viktoria stieg unmittelbar nach ihrer Schauspielausbildung und dem Masterstudium in Publizistik- und Kommunikationswissenschaften als Online-Redakteurin bei CHECK24 ein. Sie schreibt über komplexe Finanz- und Energiethemen und sorgt dafür, dass Sie alle relevanten Informationen zu unseren Vergleichen erhalten.