Eine Solaranlage ist gut fürs Klima, sie produziert umweltfreundlichen, grünen Strom und kann dazu beitragen, die Abhängigkeit von konventionellen Energiequellen zu reduzieren. Doch lohnt sich eine Installation auch finanziell für Ihr Zuhause? Die Rentabilität einer Solaranlage hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Eigenverbrauch, den Anschaffungs- und Wartungskosten, der Größe der PV Anlage, dem Strompreis, der Sonnenexposition und dem Batteriespeicher. Langfristig gesehen kann sie in vielen Fällen für beträchtliche Kosteneinsparungen sorgen. Was Sie dafür beachten sollten, lesen Sie in diesem Ratgeber.
Die Photovoltaikanlage wandelt Sonnenlicht direkt in elektrische Energie um und wird hauptsächlich zur Stromerzeugung verwendet. Sie besteht aus Solarzellen, die in Modulen angeordnet sind und auf dem Dach, auf dem Boden oder auf dem Balkon installiert werden. Photovoltaik wird seit Ende der 1950er Jahre eingesetzt. Grundlage für deren Funktionsweise ist der Photoeffekt. Wenn das einfallende Sonnenlicht auf die Solarzellen trifft, werden Elektronen in Bewegung versetzt, was einen Gleichstrom erzeugt. Dieser Gleichstrom wird durch einen Wechselrichter in konventionellen Wechselstrom umgewandelt, der für den Einsatz im Haushalt oder im Stromnetz geeignet ist.
Der Begriff Solaranlage bezieht sich auf jegliche Anlage, die Sonnenenergie nutzt. Dies kann sowohl eine Photovoltaikanlage als auch eine Solarthermieanlage umfassen. Im Gegensatz zur Photovoltaikanlage nutzt die Solarthermieanlage Sonnenenergie zur Erwärmung von Wasser oder zur Raumheizung. Sie setzt sich aus Kollektoren zusammen, die das Sonnenlicht absorbieren und die Wärme an einen Wärmespeicher abgeben.
Die Kosten einer Solaranlage lassen sich nicht pauschal definieren. Diese können je nach Anbieter, Region und individuellen Anforderungen stark unterscheiden können. Es ist daher ratsam, direkt bei spezialisierten Anbietern oder Installateuren konkrete Angebote einzuholen. Diese stellen Ihnen die aktuellen Preise bereit. Letztendlich bestimmt Ihr Budget, in welchem Rahmen sich die Kosten bewegen können. Die Rentabilität der PV-Anlage hängt unter anderem von folgenden Aspekten ab.
Die Größe der Solaranlage ist relevant für den Ertrag. Ab wann sich die Photovoltaikanlage bezahlt macht, kommt auf Ihren individuellen Stromverbrauch an. Für eine Fläche von 10 qm Solarmodulen ist mit einer Leistung von etwa 1 Kilowattpeak (kWp) zu rechnen. Das entspricht ca. 1000 kWh Strom pro Jahr.
Wird die PV-Anlage auf dem Dach montiert, muss dieses stabil genug sein, um die Last der Solarmodule tragen zu können. Außerdem beeinflusst die Dachausrichtung (optimal: Süden, Süd-Ost, Süd-West oder Ost-West) die Rentabilität. Eine Dachneigung von 30 bis 35 Grad ist besonders wirtschaftlich.
Auch die lokalen Wetterbedingungen spielen eine Rolle. Orte mit mehr Sonneneinstrahlung sind tendenziell gewinnbringender für Solaranlagen. Häufige Wolken oder Nebel können die Effizienz hingegen beeinträchtigen. Beachten Sie zudem die hiesigen Gesetze und Vorschriften für PV-Anlagen.
Jeder Haushalt hat einen anderen Stromverbrauch. Prüfen Sie deshalb vor der Anschaffung welche Anforderungen die Solaranlage erfüllen muss, um Sie zuverlässig mit erneuerbarer Energie zu versorgen. Je höher die Leistung der Photovoltaikanlage ist, desto mehr Strom kann sie produzieren.
Der Einspeisetarif definiert jenen Betrag, den Sie für jede Kilowattstunde Strom erhalten, den Ihre PV-Anlage ins Netz einspeist. Ein höherer Einspeisetarif bedeutet in der Regel mehr Einnahmen aus dem Verkauf des erzeugten Stroms und dadurch Einsparungen bei der eigenen Stromrechnung.
Bei höheren Anschaffungskosten dauert es länger, bis sich die Investition durch die eingesparten Stromkosten oder den Verkauf des überschüssigen Stroms ausgleicht. Eine regelmäßig gewartete PV-Anlage hat eine höhere Leistung und eine längere Lebensdauer.
Möchten Sie Ihre Solaranlage mit einem Speicher ausstatten, steigen die Kosten entsprechend. Allerdings wirkt sich der damit verbundene höhere Eigenverbrauch positiv auf Ihre Bilanz aus. Sie können die selbst erzeugte Energie auch nutzen, wenn die Sonne nicht scheint oder der Bedarf größer ist als die aktuelle Stromproduktion.
Ein 4-Personen-Haushalt mit einem jährlichen Stromverbrauch von 5.000 kWh benötigt eine PV-Anlage mit einer Leistungsfähigkeit von fünf kWp. Pro Kilowattpeak wird eine Durchschnittsfläche von sieben Quadratmetern gebraucht. So ergibt sich für ein Einfamilienhaus eine Fläche von 35m2. Die Kosten für Solarmodule bewegen sich zwischen 1.000 Euro und 2.000 Euro je kWp Leistung. Angenommen der Anschaffungspreis liegt bei 1.500 Euro pro kWp, dann kosten die Solarmodule 10.500 Euro. Oft entstehen noch zusätzliche Ausgaben. Für die Montage müssen Sie mit 1.000 bis 4.000 Euro rechnen. Für den Wechselrichter kommen weitere 500 bis 2.500 Euro hinzu. Die Kosten für die Elektroinstallationen (z.B. Verkabelung, Unterkonstruktion, Netzanschluss) machen zwischen 1.000 und 5.500 Euro aus. Wird die PV-Anlage um einen Stromspeicher ergänzt, müssen 5.000 bis 15.000 Euro zusätzlich eingeplant werden.
Hierbei handelt es sich lediglich um Richtwerte. Sie können die Wirtschaftlichkeit Ihrer Solaranlage selbst beeinflussen, etwa mit der Auswahl eines günstigen Anbieters. Grundsätzlich gilt: Je mehr Solarstrom Sie selbst verbrauchen, desto wirtschaftlicher eine PV-Anlage. Abhängig von Ihrem Eigenverbrauch sowie dem Einspeisetarif amortisieren sich die Kosten der PV-Anlage innerhalb von zehn bis zwanzig Jahren. Dank einer Lebensdauer von über 30 Jahren können Sie mit einer Photovoltaikanlage langfristig mehrere tausend Euro sparen.
Das Balkonkraftwerk stellt eine geeignete Alternative zu anderen Kleinanlagen dar. Sie können die Module selbst auf der Terrasse, an der Fassade, auf dem Dach oder am Balkongeländer montieren und mit dem passenden Stecker ans Stromnetz anbinden. Mini-Solaranlagen sind bereits ab 300 Euro erhältlich. Ein komplettes Set inklusive Module, Befestigung, Kabel und Wechselrichter sollte nicht mehr als 1.500 Euro ausmachen. Balkonkraftwerke decken etwa 10 bis 20 Prozent Ihres Strombedarfs. Obwohl die kleinere Solaranlage mit einer geringeren Leistung tendenziell höhere Kosten verursacht als große PV-Anlagen, rentiert sie sich durch die Einsparung meist schon nach drei bis zehn Jahren. Beispielsweise lassen sich bei einer Leistung von 600 Watt und einem Strompreis von 30 Cent pro Kilowattstunde jährlich 180 Euro sparen.
Online-Redakteurin
Viktoria stieg unmittelbar nach ihrer Schauspielausbildung und dem Masterstudium in Publizistik- und Kommunikationswissenschaften als Online-Redakteurin bei CHECK24 ein. Sie schreibt über komplexe Finanz- und Energiethemen und sorgt dafür, dass Sie alle relevanten Informationen zu unseren Vergleichen erhalten.